Immenstaad – Da die Gemeinde keinen Ortsbus mehr hat, entfällt auch die Genehmigung für den Schulbus. Die Schülerbeförderung in Immenstaad wäre dann eine freiwillige Leistung der Gemeinde und würde im Jahr 32.579 Euro kosten. Förderungen durch den Kreis oder das Land gibt es allerdings nur bei einem Radius von mindestens drei Kilometern oder bei einem gefährlichen Schulweg. „Aus unserer Sicht ist es nicht darstellbar, dass die Gemeinde in die Schülerbeförderung einsteigt“, erklärte Hauptamtsleiter Michael Haase im Gemeinderat.

45 Kinder der Stephan-Brodmann-Schule haben eine Buskarte. Wie oft sie diese tatsächlich nutzen, ist nicht bekannt. Simone Eberhard-Kießling, Konrektorin der Schule und CDU-Gemeinderätin, berichtete: „Wir haben unsere Schulzeiten an die Busfahrpläne angepasst, aber das war erfolglos, denn der Bus kommt nie pünktlich.“ Sowohl aus Kosten- als auch aus Gesundheitsgründen sei sie dagegen, den Bus zu finanzieren. Um den Gefahrenstellen auf dem Schulweg zu begegnen, laufen die Lehrer jetzt schon die Wege mit den Zweitklässlern ab. Allerdings gibt Simone Eberhard-Kießling auch zu bedenken: „Wenn der Bus nicht mehr fährt, werden die Elterntaxis zunehmen.“ Ihre Fraktionskollegin Sandra Rauber plädierte für den Schulbus: „Wenn wir das herunterrechnen, bedeutet es 1,80 Euro pro Fahrt pro Kind. Das sollte es uns wert sein, die Kinder bei jedem Wetter sicher in die Schule zu bringen.“ Sven Volk von den Grünen regte an, die überörtlich fahrenden Buslinien so umzuleiten, dass Schulkinder sie nutzen könnten. Die Nutzung sei mit dem Deutschlandticket für Schüler möglich und koste rund 40 Euro im Monat, informierte Haase.

Einige Räte betonten die Vorteile des Schulwegs zu Fuß: „Das fördert die Selbstständigkeit“, sagte Charlotte Hepp (Grüne). Niklas Kießling (SPD) ergänzte: „Es ist für die Kinder gesünder, laufen ist gut. Kinder haben zu wenig Bewegung.“ Mit einer Gegenstimme beschloss der Rat, die Schülerbeförderung vor Ort nicht zu übernehmen.