Die aktuelle Situation rund um das Coronavirus habe auch Auswirkungen auf die Arbeit und das Angebot der Sozialstation Bodensee. „Wir haben umfassende Maßnahmen ergriffen, um den bestmöglichen Schutz unserer Kunden und Mitarbeiter zu gewährleisten“, wird der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Jauch, der einen Krisenstab ins Leben gerufen hat, in einer Mitteilung der Sozialstation zitiert.
Neue Hygienerichtlinien
In den Räumen der vier Pflegebereiche in Überlingen, Markdorf, Stockach und Salem gelten spezielle Hygienerichtlinien. Außerdem müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ambulanten Pflegedienstes vor Dienstantritt Fieber messen. Wer erhöhte Temperatur oder auch nur die geringsten Anzeichen der typischen Symptome hat, müsse zuhause bleiben. Gleiches gelte für Mitarbeiter, die direkt oder indirekt mit Menschen aus einem Land in Verbindung stehen, für das es eine Reisewarnung gibt. Um unnötigen Kontakt zwischen den Pflegekräften zu vermeiden, arbeite die Sozialstation mit Hochdruck daran, die geplante Einführung eines elektronischen Übergabebuches zu beschleunigen, heißt es.
Sozialstation versorgt 1800 Menschen
„Wir sind uns über die besondere Verantwortung unseres Tuns bewusst, zählen doch nahezu alle unsere Patienten zur Risikogruppe“, so Jauch. Die Sozialstation Bodensee ist eine der größten ambulanten Pflegedienste in der Bodenseeregion. Die rund 400 Pflege- und Betreuungskräfte versorgen zurzeit täglich rund 1800 pflege- und hilfsbedürftige Menschen.

Lage wird täglich neu bewertet
Das Ziel der Sozialstation sei es, selbst im „worst case“ alles daranzusetzen, dass für die Patienten eine lebensnotwendige Versorgung sichergestellt werden könne. „Wenn es eng wird, müssen andere Leistungen hintanstehen. Für den Moment gesprochen nimmt alles seinen geregelten Lauf. Allerdings müssen wir auf Sicht fahren und die Lage täglich, manchmal stündlich neu bewerten“, so Jauch.
Bis auf weiteres keine Beratungsbesuche mehr
Beratungsbesuche, die sonst zum Alltag der Sozialstation gehören, werden bis auf Weiteres abgesagt. Die Pflegestützpunkte und Pflegeberatungsbüros in Salem, Frickingen, Owingen und Uhldingen-Mühlhofen sind geschlossen worden.
Essen auf Rädern wird vor die Tür gestellt
In Markdorf bekommen Essen-auf-Rädern-Kunden die Mahlzeiten nur noch vor die Tür gestellt, um persönlichen Kontakt zu vermeiden. Die Tagesbetreuung in Stockach-Hindelwangen hat bereits geschlossen, ebenso am Donnerstag die Tagesbetreuung „Sonnenblume“ in Markdorf, für unbestimmte Zeit, wie es in der Mitteilung heißt. „Sollten sich maßgebliche Ereignisse einstellen, werden wir weitergehende Maßnahmen ergreifen“, kündigt Wolfgang Jauch an.