Sie lieben das Markdorfer Stadtfest: Besucher wie Vereine. Daran ändern weder die Wiederholungen und das große allgemeine Festangebot noch die Arbeit etwas, die die vielen Helfer an mehr als den drei Tagen haben. Jedes Jahr, an fast allen drei Tagen, sind Tanja Weinhardt aus Tettnang und ihre Schwester Vera Lemp aus Möggenweiler dabei: "Essen, Trinken, Wetter und Stimmung sind gut", sagen sie und Helmut Lemp ergänzt: "Und man trifft alte Bekannte und Schulkameraden, die man sonst das ganze Jahr über nicht sieht." Die "sehr netten Leute" haben es Tanja und Michael Tautenhahn aus Oberteuringen-Bitzenhofen besonders angetan. Sie geben dem Markdorfer Stadtfest den Vorzug vor Veranstaltungen in Friedrichshafen: "Überhaupt ist Markdorf toll. Hier findet man alles, was man braucht, kann kostenlos parken, es ist klein und gemütlich. Wenn man in Friedrichshafen nur mal fünf Minuten mit dem Auto ohne Parkschein steht, hat man schon einen Strafzettel. Das habe ich hier noch nie erlebt", schwärmt sie von der Gehrenbergstadt.

Spaß für alle Generationen
Aus dem Nachbarort Bermatingen sind Irmi und Rüdiger Zimmermann: "Es ist hier nett und gemütlich und man trifft viele Leute, die man kennt", begründet das Paar seine Anwesenheit. Und wie gefallen den Musikbegeisterten die Bands? "Ist okay. Man findet immer etwas, was einem gefällt." Alle Generationen haben Spaß, wie die Familien Roth und Rolfes. Während die Kinder und Väter abends noch nicht gehen wollen, zieht es die Mütter dann aber doch nach Hause, nachdem die Sonne nicht mehr wärmt – und die Plätze in den Lauben sind alle besetzt.

Vereinsvertreter im Großen und Ganzen zufrieden
Wie zufrieden sind die Vereine? "Nach unserem Befinden läuft es gut", sagt Heike Bodenmüller, die am "Seelenwagen" der Narrenzunft mit Simon Wunsch die knusprigen Mini-Baguettes belegt und zum ersten Mal mitwirkt. Am Stand der Partnerstadt Ensisheim kommt Jerome Schneider kaum nach, die Flammkuchen aus dem Ofen zu holen. Die "Musikantenohren"-Schnitzel beim Musikverein Riedheim seien ebenfalls gut nachgefragt, so Tanja Viellieber. Zufrieden sind auch die Angelsportfreunde. "Es gab zwar schon bessere Zeiten, aber auch schlechtere. Letztes Jahr war mehr los, aber wir wollen uns nicht beklagen", resümiert Ralf Schmidt am Samstagabend. 200 Kilo Fisch wurden bis dahin verarbeitet, dazu 150 bis 200 Kilo Kartoffelsalat sowie etliche Schweinshaxen.

Weniger Besucher stellte auch die DLRG Bermatingen-Markdorf fest. Das wird etwas durch den besseren Standort kompensiert: "Wir bewegen uns langsam in Richtung "Adler". Vor 14 Jahren standen wir noch an der Peripherie am Kirchplatz. Wenn wir uns jetzt in derselben Geschwindigkeit bewegen, sind wir in 14 Jahren im Zentrum", scherzt Vorsitzender Markus Rank.

DRK und Sicherheitsdienst verleben ruhige Tage
Gast Timm Bauer bestätigt den Eindruck: "Früher waren mittags viel mehr Familien da und man kam wegen der vielen Leute kaum durch." Dafür ist die Nachfrage nach Essen groß. Meint jedenfalls Patrick Mazat, der von 17.30 Uhr "bis Ende" am Samstag Teller spült. "Eine sehr monotone Arbeit, fast wie Akkord ohne Leerlaufzeiten", ringt er sich ein Lächeln ab. Ruhiger haben es die Freiwilligen des DRK Markdorf. "Nur Kleinigkeiten wie Pflaster kleben bei gestürzten Kindern. Sonst gab es nichts", sagt Bereitschaftsleiter Martin Denkert. Und auch der BSG-Sicherheitsdienst Friedrichshafen, der auch auf Einhaltung des Jugendschutzes achtet, ist "völlig entspannt".