1300 Mitglieder, sechs Abteilungen, 80 Übungsleiter und drei Ausrufezeichen: Das sind die Zahlen, die den jüngsten Vorstandsbericht von Uwe Schäfer geprägt haben. Der Vorsitzende des Markdorfer Turnvereins (TVM) trug ihn am Dienstagabend vor allem vor Übungs- und Abteilungsleitern des Vereins vor. „Vielleicht müssen wir uns ja doch noch etwas überlegen, damit mehr ganz normale Mitglieder zu unserer Hauptversammlung kommen", sagte Schäfer.

Gehrenberglauf lockt Sportler aus der gesamten Region

Der Vorsitzende ließ indes durchblicken, dass es ihm durchaus lieb sei, wenn die TVM-Sportler weiterhin vor allem die vom Verein organisierten Sportveranstaltungen wie den Gehrenberglauf wie die vereinseigene Leistungsschau "TVM Total! besuchten. Insbesondere der an jedem ersten Oktobersonntag ausgetragene Lauf rund um den Gehrenberg-Gipfel habe sich in den vergangenen Jahren zu einer veritablen Großveranstaltung mit starker Strahlkraft in die gesamte Region entwickelt, freute sich Schäfer.

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Die Warteliste beim Kinder- und Jugendturnen wächst weiter

Mit drei Ausrufezeichen markierte der Vorsitzende in seiner Präsentation jene Bredouille, in der sich der TVM gerade befindet. Auf der einen Seite sei der Zuspruch ungebrochen. „Anders als in vielen anderen Sportvereinen, gehen bei uns die Mitgliederzahlen nicht zurück", sagte Uwe Schäfer. Das bringe auf der anderen Seite jedoch einen anhaltend hohen Bedarf an Übungsleitern mit sich. Und in der Hinsicht werde es immer enger. Bewährte Helfer – zum Teil handele es sich dabei um Schüler – ziehen nach dem Abitur fort, um woanders zu studieren.

Und langjährige Übungsleiter wollen ihr ehrenamtliches Engagement für den Verein reduzieren oder gar ganz einstellen. So wundert es kaum, wenn in der Abteilung Kinder- und Jugendturnen die Wartelisten weiter wachsen. "Wir haben 30 Übungsleiter", berichtete Katrin Willamowski, die Abteilungsleiterin in diesem Bereich. „Das ist eine ganz ordentliche Zahl – aber wir könnten doch noch mehr Übungsleiter gebrauchen." Die Zahl auf der Warteliste sei dreistellig.

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Dass derzeit die alte Sporthalle am Bildungszentrum umgebaut wird und ab Sommer kommenden Jahres die Turnhalle der Jakob-Gretser-Grundschule den Markdorfer Sportvereinen wegen Abriss und Neubau nicht mehr zur Verfügung stehen wird, bedeute eine zusätzliche Belastung, erklärte Uwe Schäfer. Im Vereinsvorstand werden ihm zufolge Ersatzlösungen diskutiert. „Von der Stadt bekommen wir da eine gute Unterstützung“, berichtete der Vorsitzende. Eine mögliche Übergangslösung könnte die Stadthalle sein. „Da sind wir schon im Gespräch.“

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Wie Schäfer erläuterte, sei der Verein schon seit fünf Jahren mit der Grundschul-Hallenfrage befasst. Die kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellten Pläne für den Schulumbau mit den beiden Turnhallen auf unterster Ebene fänden seine volle Zustimmung, erklärte der TVM-Vorsitzende. Im Gegensatz zur neuen Halle beim Bildungszentrum habe sich der Verein auch relativ stark einbringen können. So sehe es aus, als bekomme eine der beiden Grundschulhallen eine sogenannte "Schnitzelgrube". In dieser lassen sich auch komplexere Turn-Übungen gefahrlos durchspielen. Schäfers Hoffnung: Dass die bereits jetzt auf hohem Niveau turnenden Markdorfer Athleten sich in ab Mai 2023, nach der Fertigstellung der Grundschul-Hallen, noch besser bei Wettkämpfen präsentieren.

Die alte Turnhalle am Bildungszentrum wird saniert. Hier steht Vereinen und Schulen während der Bauzeit nur eine Sporthalle zur Verfügung.
Die alte Turnhalle am Bildungszentrum wird saniert. Hier steht Vereinen und Schulen während der Bauzeit nur eine Sporthalle zur Verfügung. | Bild: Gabriele Münzer