Die Jakob-Gretser-Grundschule und die Stadtverwaltung hatten am Freitag zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Die zahlreichen Zuhörer in der Turnhalle – unter ihnen vor allem Eltern und Anwohner – erfuhren, wie das Schulgebäude in den nächsten Jahren verändert werden muss, damit darin ein zeitgemäßer Unterricht stattfinden kann.
Afshin Arabzadeh von der Nürtinger Architektengemeinschaft „Weinbrenner.Single.Arabzadeh“ stellte das bauliche Konzept vor, das bis 2023 umgesetzt sein soll. „Wir planen eine Schule mit Wow-Effekt – für die Schüler und auch für die Eltern“, erklärte Schulleiter Andreas Geiger. Der Vorentwurf soll am Dienstag vom Gemeinderat beraten werden.
Die Zahl der Klassenräume wird sich nicht verändern. Auch in Zukunft verteilen sich die rund 400 Schüler auf 16 Klassenzimmer. Grundlegend neu ist das Raumkonzept. Denn das Kollegium hat sich für Lern-Cluster entschieden, dass je vier Klassenräume auf einer Ebene zusammenfasst, die an einen gemeinsam zu nutzenden Teamraum grenzt. Hinzu kommt ein Zimmer, das den Anforderungen des inklusiven Unterrichts entspricht und ein Gruppenraum. Wie Architekt Arabzadeh ausführte, werden zwei Lern-Cluster-Zonen im Bestandsgebäude aus dem Jahre 1928 entstehen.
Zwei weitere Lern-Cluster befinden sich im geplanten dreistöckigen neuen Anbau, der auf einer der beiden neuen Sporthallen aufsetzt. Der Erweiterungsbau mit Turnhalle und Bühne aus den 60er Jahren sowie der sternförmige Anbau aus den 90er Jahren werden abgerissen. Bei den Turnhallen handelt sich um eine standardisierte Halle für Ballspiele und eine Bewegungs- und Ereignishalle. Die 2010 errichtete Mensa wird erweitert und ist auch als Aula zu nutzen.
Fertigstellung bis Mai 2023
Afshin Arabzadeh skizzierte auch den Zeitplan. Im August 2020 ziehen die Schüler in eine – noch ungeklärte – sogenannte Interims- oder Zwischenlösung. Im September 2020 beginnen die Abbrucharbeiten nach umfangreichen Verbau-Maßnahmen zur Sicherung, der sich in zum Teil steiler Hanglage befindenden Baugrube. Ab Mai 2021 wird mit dem Beginn des Rohbaus gerechnet, sodass die Arbeiten im Mai 2023 fertiggestellt sein könnten. Die Gesamtkosten werden auf 22,76 Millionen Euro beziffert.

Rektor Andreas Geiger erklärte, warum der Umbau so wichtig sei. „Wir müssen zukunftsfähig werden – und dafür auch baulich neue Wege beschreiten.“ Auf einem immer härter umkämpften Arbeitsmarkt für Lehrer gelte es für Schulen einerseits Profil zu gewinnen und andererseits attraktive Arbeitsplätze anbieten zu können.
Die schon vor Jahren begonnene Diskussion um die dringend nötige neue Turnhalle sei vor diesem Hintergrund unterdessen zu einer Diskussion um die pädagogische Weiterentwicklung und dessen räumliche Umsetzung in einer zeitgemäßen Ganztagsschule geworden. Bedenken seitens der Eltern, das neue Gebäude-Konzept könnte sich als überdimensioniert und zu unübersichtlich erweisen, trat Geiger entschieden entgegen. „In unseren Cluster-Konzept finden sich die Schüler in gut überschaubaren Einheiten zurecht.“
Anwohner zeigen sich besorgt
Besorgt zeigten sich Anwohner. So Judith Lehle, die sich nach der Bodensicherheit erkundigte. Arno Dietrich erkundigte sich nach der Interimslösung, fragte auch, ob sich der Umbau nicht beschleunigen lasse. Bürgermeister Georg Riedmann verwies auf die Offenheit der Zwischenlösung. Im Gespräch seien Container auf der Weiherwiese wie in den Riedwiesen. „Da brauchen wir noch den Dialog mit den Eltern", so Riedmann.
Das Konzept
Die Jakob-Gretser-Grundschule wird 16 Klassenzimmer haben, dazu kommen zehn besondere Gruppenräume, vier offene Lernbereiche, sechs Fach-Unterrichtsräume, fünf Räume für Jugendbegleiter und Inklusionsbetreuer. Außerdem wird die Schule über vier Verwaltungsräume verfügen. Geplant sind zwei Sporthallen – eine Standardhalle und eine für Bewegung. Die beiden Hallen werden von den Schülern, aber auch von den Sportvereinen genutzt. Fertigstellung soll im Mai 2023 sein. Bei mittelfristig relativ konstanten Schülerzahlen geht die Stadt davon aus, dass die vierzügige Jakob-Gretser-Grundschule und die zweizügige Grundschule in Leimbach ausreichen werden. Ein dritter Standort im Süden der Stadt ist kein Thema mehr.
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