Bis zum Herbst dieses Jahres soll der Kreisverkehr an der Kreuzung Stadtgraben/Bussenstraße, direkt vor der Stadthalle, gebaut werden. Mehrheitlich hatte sich der Gemeinderat am Dienstagabend für die so genannte Ausbauvariante entschieden. Die Verwaltung hatte in ihrer Vorlage den Bau einer zunächst provisorischen Variante vorgeschlagen. Gegenüber der provisorischen Variante, bei der die Mittelinsel lediglich farbig auf der Straße markiert worden wäre, sieht die Ausbaustufe eine Erhöhung der Mittelinsel um sechs bis acht Zentimeter vor. Anders als beim Provisorium werden für die Ausbauvariante nun auch alle Ampeln im Kreuzungsbereich Stadtgraben/Hauptstraße/Marktstraße abgebaut. Beim Provisorium wären sie stehengeblieben und nur ausgeschaltet und abgedeckt worden.
Tempo 20 und Zebrastreifen geht nicht
Gegenüber dem Provisorium, dessen Bauzeit bei drei Monaten gelegen hätte, kommt der Ausbau um rund 8000 Euro teurer (siehe Infokasten). Während die Fraktionen von Umweltgruppe, CDU und SPD mehr oder minder geschlossen die endgültige Variante befürworteten, wollten die Freien Wähler zunächst nur das Provisorium beschließen, um später dann zu bewerten, ob und wie die Kreisellösung sich bewährt und danach dann eine entsprechende Entscheidung treffen. Mit der Ausbauvariante einher geht neben dem Abbau der Ampeln außerdem auch die Abschaffung von Tempo 20 im oberen Bereich des Stadtgrabens. Dies war Voraussetzung für die drei Zebrastreifen an den Kreiseleinfahrten, da Zebrastreifen bei Tempo 20 verkehrsrechtlich nicht zulässig sind. Der südliche Zebrastreifen kann außerdem so weit nach Süden verlegt werden, dass er direkt am Übergang von der Hauptstraße zum Untertor angebracht werden kann.

30er-Zone bis zur Bundesstraße
Statt des Tempo 20 wird dann im Stadtgraben durchgängig bis hinab zur B-33-Ortsdurchfahrt eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Damit wiederum entfällt das bisherige und eigentlich kontraproduktive Tempo 50 zwischen Metzgerei Seitz und Bundesstraße. Ob im Zuge dessen auch das Tempo 20 in der Hauptstraße in Tempo 30 gewandelt werden kann, eine Anregung von SPD-Chef Uwe Achilles, soll geprüft und später entschieden werden. FW-Chef Dietmar Bitzenhofer plädierte hingegen dafür, es dort bei Tempo 20 zu belassen, aus Sicherheitsgründen wegen der Radspur entgegen der Fahrtrichtung.
Zwei verschiedene Wahrnehmungen
Grundsätzliche Bedenken meldete Martina Koners-Kannegießer (CDU) an, räumte aber ein, dass dies nicht die Mehrheitsmeinung ihrer Fraktion sei. Sie habe den Eindruck gehabt, dass der Verkehr wieder "ruhiger" gelaufen sei, seit die reparierte Ampelanlage vor wenigen Wochen wieder in Betrieb gegangen sei. Christiane Oßwald (UWG) hingegen hatte zuvor ihre gegensätzliche Wahrnehmung geäußert: "Wir haben ja gesehen, dass es gut funktioniert hat in den Monaten als die Ampelanlage ausgefallen war."
Die Fakten zum neuen Kreisverkehr
Der neue Kreisverkehr war ursprünglich Bestandteil des noch in Arbeit befindlichen Mobilitätskonzeptes für die Stadt. Da er aber rasch und losgelöst davon umgesetzt werden könnte, wurde er als Einzelprojekt aus dem Mobilitätskonzept herausgegriffen.
Der Kreisel: Beschlossen wurde die so genannte Ausbauvariante, die einen 13 bis 15 Meter durchmessenden Kreisverkehr mit farblich markierter und sechs bis acht Zentimeter erhöhten Mittelinsel vorsieht. Mit dieser Neugestaltung des Straßenraumes soll die Trennwirkung der bisherigen Ampelanlage zwischen Hauptstraße und Untertor aufgehoben und der Übergang für Fußgänger von der Hauptstraße in die Altstadt erleichtert werden.
Die Kosten: In der beschlossenen Ausbaustufe werden die Kosten auf rund 33 000 Euro taxiert. Eine konkrete Kostenberechnung ist erst nach den nächsten Planungsstufen möglich. Der Kreisel soll bis zum Herbst gebaut sein, danach werden die Ampeln abgebaut. Die provisorische Variante war auf rund 25 000 Euro veranschlagt worden. Den Stadtgraben passieren zu Spitzenzeiten aktuell rund 450 Fahrzeuge täglich. (gup)