Die rollenden Speisewagen, die ursprünglich aus den USA stammen, kamen auch am Wochenende in Markdorf bestens an – und das im wörtlichen wie übertragenen Sinn: Rund 15 Foodtrucks machten zwei Tage Halt auf dem Marktplatz und die Betreiber kamen kaum noch nach mit Braten, Backen und Brutzeln.

Spezialitäten aus der ganzen Welt
Sogar am Samstag, als man nur wenige Besucher bei der Premiere wähnte. Trotz Regens, klammer Klamotten und kühlen Temperaturen suchten die Markdorfer und deren Gäste den belebten Platz auf und erkundeten die Angebote. Auf wenigen Quadratmetern präsentierte sich quasi die ganze Welt kulinarisch; fast alle Kontinente waren auf Tellern und Gläsern vertreten und die Auswahl fiel naturgemäß schwer.
Wie Familie Parent aus Ahausen mit Elli, Pauline und Martina. Sie haben erst einmal eine Runde gedreht und jeden Stand begutachtet. Was sie essen werden? „Das ist sehr schwer, weil es so viele verschiedene Sachen gibt“, meint Elli Parent. Ecuador und Mexiko kommen schon mal in die engere Auswahl. „Das macht man zuhause nicht“, begründet Martina Parent.

Als Betriebsausflug titulieren Dennis Ott aus Efrizweiler und Patrick Hepp aus Bergatsreute ihren Aufenthalt. Während die Landwirt-Azubis in ihre Crepes beißen, später noch die Cocktails hochloben und sich Pizzen einverleiben, berichtet Kerstin Mock, dass sie den Street Food Markt als willkommene Gelegenheit sah, abends nicht für alle kochen zu müssen: „Die Auswahl ist echt beeindruckend. Ich werde wahrscheinlich mexikanisch essen, weil ich das sehr gerne mag, aber daheim nie mache.“ Söhnchen Benedikt ist die Auswahl wurst: Hauptsache Pommes!

Eine kleine Gruppe hat sich zwischen Getränkestand und Kinderkarussell gebildet: Dort singt Phil Siedenburg am Samstag aus Salem. Er war Kandidat bei „Voice Kids“. Der 14-Jährige verleiht dem Food-Festival mit Gesang und Gitarrenspiel eine besondere Note. Am Sonntag sorgt die Band "Lay Out" aus Ravensburg für musikalische Unterhaltung.
Leistung und Preis stimmen
Christine Böhninger und Ingo Winterhalter vom "Wildwest Food-Truck" sind vom Andrang überrascht. Vielleicht aber auch nicht, denn sie wissen um ihr Angebot, 300 Gramm-Steaks mit Herkunftsgarantie, auf den Punkt gegrillt, die ihresgleichen auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis suchten, was ein Besteller bestätigt. „Es gibt immer mehr Leute, denen Essen etwas wert ist“, sagt Ingo Winterhalter. Schnell werden dem Nachbarn ein paar Brötchen gereicht; ihm sind sie ausgegangen, man hilft sich untereinander.

"Ausverkauft" meldet am Sonntag auch Matus Kotulak von "Bulle 66" aus Kehl. 30 Kilogramm Fleisch für Spareribs und Gyros sind weg. "Jetzt kann ich Feierabend machen", so Kotulak, der zum ersten Mal in der Bodenseeregion unterwegs war.

Weit weg vom Feierabend ist das Team von "Daddy's Diner" aus Ravenburg. Vor dem Truck, in denen Zutaten für Burger gestapelt, Sandwiches und Spezialitäten aus dem Smoker zubereitet werden, hat sich eine lange Schlange gebildet.

"Ich habe hier bereits am Samstag einen Burger gegessen, der war so lecker, da muss ich mich heute direkt nochmal anstellen", sagt Frederico Salla aus Markdorf, der mit seinem Cousin Christiano Salla aus Meckenbeuren, ansteht. Geduld ist gefragt.

Einige Foodtrucks weiter, hält Sabrina Rieflin bereits ihr Essen in der Hand – sie hat sich für Langos entschieden. "Das habe ich vorher noch nie probiert", sagt Rieflin, die gerade mit ihrer Familie auf dem Markdorfer Campingplatz Urlaub macht. Auch das Langos ist am Sonntagnachmittag ausverkauft.
Organisator Markus Fetscher zieht ein positives Resümee. Angefangen von der Zusammenarbeit mit Lucie Fieber von Markdorf Marketing, über die Unterstützung der Stadt und vom Bauhof, bis zu den Markdorfer Bürgern, auf die immer Verlass sei, so der 28-Jährige. „Sie können einfach Feste feiern“, freut er sich. Er würde der Premiere gerne eine Wiederholung folgen lassen.

Street Food
Street Food bezeichnet Speisen und Getränke, die aus einem fahrbaren Verkaufsstand auf einer öffentlichen Fläche verkauft und verzehrt werden. Die Speisen nimmt man sofort zu sich, beispielsweise auf einem Pappteller, in eine Papierserviette eingewickelt oder auf Holzstäbchen aufgesteckt. Street Food wird meist an Ständen oder Wagen verkauft, die von Kleinunternehmern betrieben werden.