Die defekte Ampelanlage bei der Markdorfer Bahnkreuzung Gutenbergstraße/Ensisheimer Straße ist seit einem Jahr ein tägliches Dauerärgernis. Ein geschaltetes Notprogramm sorgt dafür, dass bei geschlossenen Schranken alle Ampeln für sämtliche Verkehrsrichtungen auf Rot schalten, ehe ein Zug durchfahren oder beim Bahnhof stoppen und weiterfahren kann. Sobald die Schranken wieder oben sind, werden die Ampeln ausgeschaltet und Verkehrsteilnehmer müssen sehen, wie sie unter Beachtung allgemeiner Verkehrsregeln über die Kreuzung kommen.
Ortstermin bei Bahnkreuzung
Nun soll die von der Stadtverwaltung Markdorf angestrebte Lösung – abknickende Vorfahrtsstraße auf der Verkehrsachse Gutenbergstraße/Ensisheimer Straße – schnell verwirklicht werden. Dies hat Thomas Lutz, Leiter Produktionsdurchführung der Bahntochter DB Netz AG Ulm, am späten Donnerstagvormittag während eines Ortstermins in Aussicht gestellt.
Unterlagen beim Eisenbahn-Bundesamt
Seit Mittwoch, 6. Februar, sind die Unterlagen laut Lutz und laut Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann zur Prüfung beim Eisenbahn-Bundesamt. Lutz sagte: "Wir müssen nachweisen, dass die jetzige Lösung abknickende Vorfahrtsstraße genauso sicher ist, wie das derzeitige Notprogramm." Wie Lutz weiter erklärt hat, gibt es beim Eisenbahn-Bundesamt einen Sachbereich, wo formale Planungsgenehmigungsverfahren bearbeitet werden. Da werden die kompletten Planungsprozesse beispielsweise auf Inhalte, auf Beteiligte und auf fachliche Korrektheit überprüft. "Dieser Bereich des Eisenbahn-Bundesamtes hat gegenüber der DB Netz AG auf ein formelles Planungsgenehmigungsverfahren verzichtet. Allerdings wurde zur Auflage gemacht, dass der Bereich des Eisenbahn-Bundesamtes, der für die Technik und reine Fachfragen zuständig ist, eine formlose Zustimmung gibt." Und das bedeutet für die Verwirklichung der abknickenden Vorfahrtsstraße laut Lutz: "Nun reden wir nicht mehr von Monaten, sondern von Wochen."
Formelle Genehmigung nicht erforderlich
Auf Anfrage bestätigte das Eisenbahn-Bundesamt: "Für die straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen, die am Bahnübergang in Markdorf als Zwischenlösung vorgesehen sind, bedarf es keiner Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt. Unseres Wissens sind am Bahnübergang selbst auch keine baulichen Veränderungen geplant", erklärte Sprecher Moritz Huckebrink.
Möglichst bald Markierungsarbeiten
Für die abknickende Vorfahrtsstraße Gutenbergstraße/Ensisheimer Straße sind laut Thomas Lutz diverse Arbeiten notwendig, beispielsweise braucht es neue Straßenmarkierungen, ein Teil der Ampeln muss abgedeckt werden, damit die Lichtzeichen nicht mehr sichtbar sind. Bürgermeister Georg Riedmann erklärte hierzu: Die Stadt hat den Auftrag für die Straßenmarkierungen erteilt, das Unternehmen steht Gewehr bei Fuß." Die Markierungen sollen laut Riedmann kurzfristig erledigt werden – auch ein zweites Mal, falls der Straßenbelag witterungsbedingt zu kalt ist und die Markierungen deshalb nicht halten sollten.
Polizei kontrolliert im Kreuzungsbereich
Außerdem berichtete Bürgermeister Riedmann, dass die Polizei im Kreuzungsbereich verstärkt kontrollieren wolle. Denn es komme immer wieder vor, dass Verkehrsteilnehmer, die vom Notprogramm – alle Ampeln auf Rot – genervt sind, trotzdem weiterfahren.
1700 Unterschriften an DB Netz AG überreicht
Bürgermeister Riedmann überreichte 1700 Unterschriften, die von Elternbeiratsvorsitzenden des Bildungszentrums gesammelt wurden, an Thomas Lutz, um der Lösung abknickende Vorfahrtsstraße Nachdruck zu verleihen.

Lösung kommt schneller, als befürchtet

Anita Fauser, Elternbeiratsvorsitzende des Gymnasiums am Bildungszentrum Markdorf kommentierte: "Ich bin dahingehend zufrieden, dass es nun schneller geht, als befürchtet. Wir wissen, dass die kommende Lösung abknickende Vorfahrtsstraße nur eine Übergangslösung ist, bis die neue Ampelanlage installiert wird."