Angelina Sortino

56 lilafarbene Luftballons sind vom Überlinger Seeufer aus in den Himmel gestiegen. Ein Ballon für jeden der Absolventen des Bildungszentrums Markdorf, die am Freitagabend im Kursaal ihren Abiball gefeiert haben.

 

Werden für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet: Arnulf Kung, Johannes Mock, Lea Luchterhand, Emilia Merath, Hendrik Just, Eva ...
Werden für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet: Arnulf Kung, Johannes Mock, Lea Luchterhand, Emilia Merath, Hendrik Just, Eva Herrmann (hinteere Reihe, von links) sowie Marius Sprenger, Aaron Preus, Tim Zimmermann und Sophia Holstein (vordere Reihe, von links). | Bild: Angelina Sortino

Mit den Ballons fliegen auch Stress und Sorgen der vergangenen zwei Jahre davon, denn die Abiturienten haben mit einem Jahrgangsdurchschnitt von 2,2 ihre Reifeprüfung bestanden.

Lob von Rektorin an Abiturienten

Rektorin Diana Amann war höchst zufrieden: "Der heutige Abend ist Ausdruck unserer Wertschätzung. Wir sind stolz auf Euch", lobte Amann in ihrer Ansprache die Absolventen. Die Rede ließ einen Hauch Kritik am Bildungssystem erkennen.

Arnulf Kung ist Jahrgangsbester der Markdorfer Abiturienten. Er hat den Traumdurchschnitt 1,0 und die meisten Notenpunkte erreicht.
Arnulf Kung ist Jahrgangsbester der Markdorfer Abiturienten. Er hat den Traumdurchschnitt 1,0 und die meisten Notenpunkte erreicht. | Bild: Angelina Sortino

Die Schüler sollten vor allem Kompetenzen vermittelt bekommen. "Wenn die Kompetenz, nicht zu ertrinken, darin besteht, das Wasser zu meiden, dann bin ich durchaus skeptisch", erklärte Amann. Ihr sei das Vermitteln von Wissen und Fähigkeiten lieber.

Zwei Absolventen haben Traumnote 1,0

Mit Lea Luchterhand und Arnulf Kung haben gleich zwei Abiturienten die Traumnote 1,0 erreicht. Arnulf Kung konnte noch ein wenig mehr Notenpunkte sammeln als Lea Luchterhand und ist somit Jahrgangsbester.

Sie sorgen mit der Abi-Band für die musikalische Untermalung des Abends: Max Kowalewsky, Leonie Schmidt und Johannes Reiz (von links).
Sie sorgen mit der Abi-Band für die musikalische Untermalung des Abends: Max Kowalewsky, Leonie Schmidt und Johannes Reiz (von links). | Bild: Angelina Sortino

Dennoch zeigte er sich bescheiden: "Es kann wirklich jeder sehr zufrieden mit sich sein, egal welchen Schnitt er hat. Wir haben alle eine große Leistung vollbracht." Im Oktober will Arnulf Kung ein Physikstudium beginnen.

Scheffelpreis geht an Sophia Holstein

Sophia Holstein hat den Scheffelpreis für die besten Leistungen im Fach Deutsch erhalten. Dieser Preis bringt traditionell die Ehre mit sich, eine Rede während des Abiballs halten zu dürfen. Sophia Holstein hat eine Rede zum Thema Selbstbestimmung vorbereitet.

„Mit meinen Ergebnissen meines Abiturs bin ich zufrieden und freue mich jetzt auf einen tollen Abend", freut sich Rebecca Rostan (17) ...
„Mit meinen Ergebnissen meines Abiturs bin ich zufrieden und freue mich jetzt auf einen tollen Abend", freut sich Rebecca Rostan (17) aus Oberteurigen. | Bild: Angelina Sortino

Sie reflektierte kritisch aktuelle Probleme in der Gesellschaft, wie etwa die Verbreitung von "Fake News", die ihrer Meinung nach Auswirkungen auf die Selbstbestimmung haben. Am Ende appellierte die Preisträgerin an ihre Mitschüler: "Setzen wir uns Ziele, die wir mit Leidenschaft erreichen können, damit wir unsere Selbstbestimmung nutzen. Lasst uns so handeln, dass jeder Einzelne von uns glücklich wird."

Kreative Geschenkideen für die Lehrer

Neben den Reden gab es viele lockerere Programmpunkte, durch die das Moderatorenpaar Pauline Burdack und Jakob Vahlensieck führte. Unter anderem gab es musikalische Einlagen von der Abi-Band sowie von einem Schülerchor. Die Übergabe der Lehrergeschenke gestalteten die Abiturienten unterhaltsam. Über jeden Lehrer gab es eine nette Anekdote zu hören, zu denen die kreativen Geschenkideen der Schüler passten.

"Es ist ein erleichterndes Gefühl, jetzt mit der Schule fertig zu sein. Ich habe mir schon länger gewünscht, bald mit dem Arbeiten ...
"Es ist ein erleichterndes Gefühl, jetzt mit der Schule fertig zu sein. Ich habe mir schon länger gewünscht, bald mit dem Arbeiten beginnen zu können", sagt Philip Rist (18) aus Markdorf. | Bild: Angelina Sortino

Zum Beispiel durften sich die Pädagogen über eine eingerahmte Kuchenliste, einen Picknick-Grill, eine Schultüte und eine Donald-Trump-Wackelfigur freuen. Nach Meinung der Moderatoren haben sich die Lehrer diese Geschenke auch verdient. Jakob Vahlensieck witzelte: "Für sie war es auf jeden Fall hart mit uns, vielleicht aber manchmal auch schön."

Nach dem Abi die nächsten Herausforderungen

Viele der Abiturienten waren erleichtert, nun endlich ihre Zeugnisse in Händen zu halten. "Während der Abiturvorbereitungen hatte ich immer das Gefühl, noch etwas tun zu müssen, noch nicht fertig zu sein", berichtete etwa die 17-jährige Rebecca Rostan. Nun, da sie das Abitur in der Tasche haben, stehen die jungen Erwachsenen schon vor der nächsten Herausforderung. Sie müssen entscheiden, wie ihr Weg weitergehen soll. "Im ersten Moment fragt man sich schon – was mache ich jetzt?", berichtete beispielsweise Abiturient Philip Rist. Der 18-Jährige konnte diese Frage für sich schon beantworten: "Ich werde eine Ausbildung zum Industriekaufmann beginnen."