Im Markdorfer Süden wird ein neuer Kindergarten gebaut. Rund 130 Kinder im Alter zwischen null und sechs Jahren sollen dort in voraussichtlich sechs Gruppen in etwa 30 Räumen untergebracht werden, die Nettogrundfläche soll bei rund 1300 Quadratmetern liegen.

Die Stadt, die Grundstückseigentümerin ist und den Kindergarten betreiben wird, ist auf der Suche nach einem Auftraggeber, der sämtliche Planungs- und Bauleistungen zur schlüsselfertigen Realisierung des Kindergartens erbringt. Die Inbetriebnahme muss laut Verwaltung spätestens am 1. September 2020 erfolgen.

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Mit der Ausschreibung zum Verhandlungsverfahren mit europaweitem Teilnahmewettbewerb hatte der Gemeinderat bereits im Juli die Menold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft aus Stuttgart beauftragt. Rechtsanwältin Lena Wende stellte nun in der Gemeinderatssitzung am Dienstag das Verfahren und den Ablauf vor.

Das Büro hat das Bewerbermemorandum und einen Verfahrensleitfaden ausgearbeitet und kümmert sich um die rechtlichen Belange. Unterstützung in der inhaltlichen und konzeptionellen Ausrichtung kommt von der Firma Drees & Sommer. Das Verfahren soll als mehrstufiger Projektablauf erfolgen.

Vielzahl an Bewerbern erwartet

„Wir erwarten eine Vielzahl an Bewerbern und freuen uns auf ein tolles und starkes Bewerberfeld“, so Wende. Geplant sei, drei bis maximal Bewerber auszuwählen und zur Abgabe eines ersten Angebotes aufzufordern. Die Bewertung erfolgt über verschiedene Kriterien, wie Pauschalfestpreis, architektonische Gestaltung, Funktionalität, Außengelände, bautechnische Qualität einschließlich Nachhaltigkeit sowie Konzept zur termingerechten Abwicklung, für die eine Maximalanzahl an Punkten vergeben wird.

Diskussion um Angebotswertung

Mit der vorgeschlagenen Gewichtung waren die Stadträte allerdings nicht einverstanden. So sagte Susanne Deiters Wälischmiller, UWG-Fraktionsvorsitzende, dass ihr zehn Prozent Gewichtung für die Funktionalität bei einem Kindergarten zu wenig seien. Auch SPD-Chef Uwe Achilles vertrat diese Ansicht und zeigte ebenso wie Simon Pfluger (CDU) Fehler auf. „Ich entscheide nicht über einen Entwurf, der fehlerhaft ist“, so Achilles. Laura Wende und Stadtbauamtsleiter Michael Schlegel sagten zu, den Entwurf zu überprüfen.

Erneute Vorlage im Gemeinderat

„Ich finde es schade, wie das hier verläuft“, sagte Arnold Holstein (Freie Wähler), der ebenfalls einige Punkte kritisierte. „Wie verfahren wie bei dem Chaos nun weiter“, richtete sich Holstein an Bürgermeister Georg Riedmann. Dieser wollte weniger von „Chaos“ als vielmehr von einem „Arbeitsprozess“ sprechen. Nach einer längeren Diskussion wurden die zu vergebenen Punkte in der Angebotswertung verändert und die Stadträte stimmten den Ausschreibungsunterlagen zu. Weitere Anmerkungen zum Bewerbermemorandum sollen überarbeitet und dem Gremium erneut vorgelegt werden.