Sanierungen und Hoch- und Tiefbauprojekte: Hier investiert die Stadt Markdorf in diesem Jahr
Diese Großvorhaben sind im nun beschlossenen Haushalt 2020 aufgeführt
Verzicht auf Erhöhung der Kreisumlage entlastet die Stadtfinanzen
Parkgarage Bischofsschloss muss ab dem Frühjahr teilweise gesperrt werden
Das Bildungszentrum ist eine Baustelle: 7,3 Millionen Euro investiert die Stadt in den nächsten vier Jahren bis Ende 2023, hauptsächlich in die Sanierung des Schulgebäudes, der alten Turnhalle und eine neue Cafeteria. 2020 werden 1,78 Millionen investiert. Seit der Umstrukturierung der Trägerschaft zwischen Landkreis und Stadt ist die Stadt finanziell stärker gefordert. Deshalb wünscht sich auch Bürgermeister Riedmann, dass das BZM von den Bürgern viel stärker noch als Markdorfer Schule wahrgenommen wird.
| Bild: Jörg Büsche
Am Dienstagabend hat der Gemeinderat einstimmig den Haushalt 2020 der Stadt Markdorf beschlossen. Im laufenden Jahr werden mehrere Großbauvorhaben die städtischen Investitionen prägen – für einige ist es der Startschuss. Wir geben einen Überblick in Bildern.
Für viele Markdorfer ist das Bildungszentrum eine Schule des Kreises. Tatsächlich ist aber auch die Stadt zu einem wesentlichen Anteil Co-Schulträger – und muss sich dementsprechend auch finanziell engagieren.
Das Bildungszentrum ist eine Baustelle: 7,3 Millionen Euro investiert die Stadt in den nächsten vier Jahren bis Ende 2023, hauptsächlich in die Sanierung des Schulgebäudes, der alten Turnhalle und eine neue Cafeteria. 2020 werden 1,78 Millionen investiert. Seit der Umstrukturierung der Trägerschaft zwischen Landkreis und Stadt ist die Stadt finanziell stärker gefordert. Deshalb wünscht sich auch Bürgermeister Riedmann, dass das BZM von den Bürgern viel stärker noch als Markdorfer Schule wahrgenommen wird.
| Bild: Jörg Büsche
Kreuzgasse
Vor drei Jahren wurde mit den umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Kreuzgasse begonnen, nun ist der Endspurt angesagt. Zum Jahresende soll die Baumaßnahme, die eine der größten in der Innenstadt der vergangenen Jahre war, abgeschlossen werden.
Eine Baustelle ist auch noch die steile Kreuzgasse, die an ihrem unteren Ende in die Hauptstraße mündet. Der größte Teil der im Frühjahr 2017 begonnenen Sanierung ist inzwischen fertiggestellt, nun geht es noch um den dritten und letzten Bauabschnitt. In dessen Erneuerung investiert die Stadt im laufenden Jahr weitere 1,1 Millionen Euro, für den zweiten Bauabschnitt muss noch die Asphaltdecke aufgebracht werden. Die Arbeiten sollen im Februar oder März beginnen und Ende des Jahres abgeschlossen werden.
| Bild: Jörg Büsche
Landratsamt
Natürlich investiert die Stadt nicht ins Häfler Landratsamt. Doch aus der Kreisbehörde kommt unerwartete Schützenhilfe fürs Markdorfer Investitionsprogramm: Weil die Kreisverwaltung mit ihrem Vorhaben, die Kreisumlage zu erhöhen, bei den Kreisräten nicht durchkam, bleibt so nun mehr Geld bei der Stadt.
Erfreuliche Nachrichten gibt es aus dem Landratsamt, besser gesagt vom Kreistag: Weil der der vom Landkreis gewünschten Erhöhung des Hebesatzes der Kreisumlage von 30,8 auf 32 Prozent nicht stattgab, verbleibt mehr Geld im Markdorfer Stadtsäckel. Die Kreisumlage ist die Abgabe der Kommunen an den Landkreis, der selbst keine eigenen Realsteuern wie etwa die Gewerbe- oder die Grundsteuer erhebt. 6,97 Mio, Euro hätte die Stadt bei 32 Prozent abführen müssen, nun werden es 6,71 Millionen sein. Der Haushalt 2020 der Stadt wird also um 260 000 Euro entlastet.
| Bild: Andreas Ambrosius
Rathaus
Viel ist in den vergangenen Monaten übers marode Markdorfer Rathaus geschrieben und diskutiert worden. Nun soll in diesem Jahr die Sanierung angegangen werden, wenn auch in abgespeckter Form.
Das Markdorfer Rathaus muss saniert werden – und die Zeit drängt. 4,6 Millionen Euro hat das Regierungspräsidium als Förderung des Sanierungsvorhabens Rathausareal zugesagt. Der Gemeinderat muss noch in diesem Jahr eine erste Planung beschließen, andernfalls läuft die Stadt Gefahr, die Förderungsmittel zu verlieren beziehungsweise bereits erhaltene Gelder zurückzahlen zu müssen. Im Bild ist der Siegerentwurf des Büros Lieb aus dem Architektenwettbewerb von 2015, der so aber nicht realisiert werden wird. 5,75 Mio. Euro sollen bis Ende 2023 investiert werden, in diesem Jahr die ersten 450 000.
| Bild: Büro Lieb
Skaterpark
Die Stadt investiert auch in ihre Jugend – und das in durchaus großem Stil. Die Trendsportanlage am Bildungszentrum wird in den kommenden beiden Jahren erweitert und erneuert werden.
Die Markdorfer Jugendlichen dürfen sich auf viele tolle Attraktionen freuen. Ungelöst ist aktuell aber noch das Vandalismusproblem im Bereich der Skateranlage.
Die Skateranlage am Bildungszentrum wird bis Frühjahr 2021 zu einer modernen Trendsportanlage erweitert, die mit Attraktionen wie einem „Flowpark“ (im Bild), Kletterfelsen oder einer Workout-Station höchste Standards erfüllen wird. 750 000 Euro investiert die Stadt in ihre Infrastruktur für die Markdorfer Jugend. 400 000 Euro sind in diesem Jahr vorgesehen, die restlichen 350 000 Euro im nächsten. Kein Geld, aber dafür noch eine gehörige Menge Gehirnschmalz wird es Verwaltung und Gemeinderat noch kosten, wirksame Maßnahmen gegen das dortige Vandalismusproblem zu finden.
| Bild: Büro FreiraumSüd
Parkhaus Bischofsschloss
Unverzüglich investieren muss die Stadt in die Sanierung ihres Parkhauses Bischofsschloss an der B-33-Ortsdurchfahrt. Sonst droht die Schließung. Ist dieses Parkhaus notdürftig gerichtet, wird vermutlich direkt danach die Sanierung des Parkhaus Post angegangen werden müssen.
Wenige Meter vom Rathaus entfernt wartet mit dem Parkhaus Bischofsschloss die nächste drängende Sanierungsaufgabe. Wenn die Stadt die Sanierung nicht rasch beginnt, droht gar die Schließung. 1,3 Millionen Euro sollen investiert werden. Damit ist das Parkhaus aber nur provisorisch gerichtet, so dass es ein paar weitere Jahre betrieben werden kann. Was dann geschieht, hängt davon ab, ob und wann das geplante Parkhaus unterhalb des Rathauses realisiert wird. In diesem Jahr müssen sich die Autofahrer jedenfalls auf Sperrungen der Parkgarage einstellen müssen, ab dem Frühjahr.
| Bild: Toni Ganter