Auto-, Bus- und Lastwagenfahrer sind am Dienstag, 10. September, genervt, weil in Markdorf umleitungsbedingt auf der B 33 und L 207 fast nichts mehr vorangeht. Um 11.48 Uhr muss ein Rettungswagen zu einem Einsatz.
Doch die Kreuzung Am Stadtgraben/B 33/Ravensburger Straße ist so gut wie zu. Der Rettungswagen weicht auf der Straße Am Stadtgraben auf die Gegenfahrbahn aus, um an der dortigen Verkehrsinsel vorbei geradeaus auf die Gutenbergstraße zu kommen.

Joachim Heilmaier lebt seit 1998 direkt an der B 33 und betreibt dort ein Schuhhaus. „Wir – sei es die Familie, seien es die Mitarbeiter oder Kunden – bemerken generell eine starke Zunahme des Schwerlastverkehrs.“ Eine Kundin aus Uhldingen habe erzählt, sie habe am Dienstagvormittag rund zweieinhalb Stunden bis in die Markdorfer Stadtmitte benötigt.

Etwa ab Ittendorf sei nichts mehr vorangegangen. „Die Kundin meinte, sie komme wohl nicht mehr nach Markdorf, wenn hier solche Staus sind“, berichtet Heilmaier.
Aussagen wie diese bekommt Heilmaier, wie er sagt, regelmäßig auch an anderen Tagen und nicht nur in Markdorf, sondern auch in benachbarten Gemeinden und Städten zu hören.

Angesichts der Verkehrsbelastungen sagt er, „kann ich nicht nachvollziehen, wie man in der Stadt Markdorf und im Kreistag gegen die Südumfahrung sein kann“. Und: „Ich bin nicht der einzige Einzelhändler in Markdorf, der befürchtet, dass solche Verkehrsverhältnisse geschäftsschädigend sein können.“

Engelsgeduld müssen Busfahrer Martin Rehm und dessen Fahrgäste beweisen. Der Städteschnellbus – gerade von Konstanz nach Ravensburg unterwegs – hat in Markdorf schon eine Verspätung von eineinhalb Stunden. Sein Fahrtenanzeiger kann aber nur maximal 60 Minuten Verspätung verarbeiten. „Das ist mir in elf Jahren auf dieser Strecke noch nicht passiert“, sagt er über den Verkehrsstau auf der B 33.
Der 16-jährige Markdorfer Aaron Okon hat gegen Mittag eine Staustrecke in einem Videoclip dokumentiert. Er schnappte sich sein Skateboard, sein Handy und einen Drei-Achsen-Stabilisator (Gimbal).

Der Jugendliche skatete etwa ab der HEM-Tankstelle die Zeppelinstraße/Landesstraße 207 und dann die B 33 entlang in Richtung des Stadtteils Ittendorf bis etwa auf Höhe Untere Gallusstraße: „Rund 15 Minuten war ich unterwegs und habe das in 40 Sekunden gepackt“, berichtet der Schüler, für den der Unterricht in Friedrichshafen am morgigen Mittwoch beginnt.
Staus dauern wohl bis 19. September
Mit Staus auf der Bundesstraße 33 durch den Stadtteil Ittendorf sowie auf der Ortsdurchfahrt in Markdorf und auf der L 207 aus Richtung Kluftern ist noch bis voraussichtlich 19. September zu rechnen. Grund sind Umleitungen wegen Bauarbeiten für die B 31-neu der Anschlussstelle Friedrichshafen-Fischbach. Die Umleitungsstrecke: B 33 durch Markdorf und Hefigkofen, L 329 durch Blankenried, L 328 a durch Ailingen-Wiggenhausen und wieder auf die B 31. (gan)