Georg Wex und Andreas Lang

Bereits einige Tage vor dem Stadtfest haben die Kaujohle-Damen der Historischen Narrenzunft alle Hände voll zu tun. An ihrem Stand heiß begehrt, ist der legendäre Erdbeer-Limes, der seit zehn Jahren angeboten wird. Auch die Kartoffel- und Gulaschsuppe kommt bei den Besuchern gut an. Insgesamt 100 Kilo Erdbeeren gilt für den Erdbeer-Limes zu schnippeln und anzusetzen. Erfahrungsgemäß müssen bereits am Samstag nochmals weitere 40 Kilo Erdbeeren geschnippelt werden, um Nachschub zu garantieren. Neben Erdbeeren müssen auch Zwiebeln geschnitten werden. Drei Kilo für die Kartoffelsuppe und 12 Kilo für die Gulaschsuppe. "Hier ist kollektives Weinen angesagt", nehmen Petra Klökler und ihre Mädels das Zwiebelschneiden mit Humor. Selbstverständlich wird alles abgeschmeckt, bevor es über die Tresen geht, aber das macht den Damen sichtlich am meisten Spaß. Rund 56 Vereinsmitglieder bei der Kaujohle werden das Fest vom Aufbau über die Bewirtung und Reinigung bis zum Abbau stemmen, berichtet Sonja Strunk, stellvertretende Gruppenleiterin.

"Ich hoffe auf gutes Wetter und keinen Sturm. Das wäre ein Albtraum für alle", sagt Karlheinz Riegg, Vorsitzender der Angelsportfreunde Markdorf, Kluftern, Immenstaad. Auf 800 bis 900 Arbeitsstunden mit an die 50 Vereinsmitgliedern beziffert er den Aufwand des Vereins für das Stadtfest. Diese vielen Helfer zu finden, funktioniere derzeit noch ganz gut, allerdings werde es nicht einfacher. Mehrere Hundert Fische sind bestellt. Eine Spezialität ist das Forellenfilet im Bierteig. Verlangt werde von den Festbesuchern immer mehr Filet, statt ganze Fischen. "Früher waren drei Viertel ganze Fische und ein Viertel Filet. Heute ist es andersherum", erläutert er. Die Entwicklung zeichne sich seit zehn Jahren ab. "Irgendwann wird es keine ganzen Forellen mehr geben. Aber das ist kein Problem, wir können selber filetieren", so der Vorsitzende. Eine kleine Überraschung ist, dass der Kartoffelsalat, rund 180 Kilogramm, wieder von Elisabeth Müller, einst Wirtin des geschlossenen Gasthauses "Zur Letzte" in Leimbach, noch einmal gemacht wird. Eigentlich sollte vergangenes Jahr für sie Schluss sein. Neu sei, dass die große Hütte des Vereins, rund 75 Quadratmeter, erstmals vom Baurechtsamt abgenommen werden muss, so Riegg. Für die Vereinskasse bringe die Teilnahme bei dem großen Aufwand nicht viel, aber man wolle sich der Öffentlichkeit präsentieren und die Mitglieder hätten die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.

Wesentlich kleiner ist es beim Imkerverein. Er wird wieder das Honig schleudern anbieten, am Samstag von 12 bis 15 Uhr und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr, im Schleuderraum in der Hauptstraße. Kinder können mit einer Handschleuder selber den Honig aus den Waben holen und probieren dürfen sie das Ergebnis natürlich auch, berichtet Alexandra Gretschler. "Wir werden erklären, wie Honig entsteht, wie er gewonnen wird und verarbeitet wird", erläutert sie. Dazu gebe es auch einen Schauhonigkasten. Ein oft gefragtes Thema sei auch das Bienensterben. Zwei Leute seien am Stand an den zwei Tagen nötig. Und natürlich gibt es Honig aus der Region zu kaufen.

Auch das Jugendcafé Zepp ist wieder mit seinem Wohnzimmer dabei, wo es Gelegenheit gibt, mit dem neuen Jugendbeauftragten Jan Münzer ins Gespräch zu kommen und mit Jugendreferent Ralf Waldenmayer. "Es wird in diesem Jahr wieder die Karaoke-Dusche geben", berichtet Waldenmayer: "Die wurde im vergangenen Jahr rege genutzt, von Jung und Alt." Dabei kann der Besucher "unerkannt" hinter einem Duschvorhang singen, am Freitag von 19 bis 22 Uhr und am Samstag von 17 bis 22 Uhr. Ein rund acht Meter hoher Kletterturm kann wieder bestiegen werden. Mit Blick auf die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft wird es einen Tischkicker geben – und eine Überraschung, so Waldenmayer. Sechs, sieben jungen Leute werden wieder freiwillig mitarbeiten, meist sind sie schon bei der Aktion Ferienspiele aktiv.

"Alles wie gehabt", meint Abteilungskommandant Florian Jehle, zur "Domlaube" der Freiwilligen Feuerwehr Riedheim. Etwa 36 Leute werden an den drei Tagen im Einsatz sein. Neben Grill- und Currywürsten sowie verschiedenen Getränken, gibt es natürlich Kölsch. Das komme daher, dass die Truppe früher immer wieder Ausflüge nach Köln oder Düsseldorf gemacht habe und ihnen manches Bier auf dem Stadtfest nicht so geschmeckt habe. Deshalb gebe es inzwischen seit vielen Jahren Kölsch bei ihnen. Der Erlös gehe in die Kameradschaftskasse, unter anderem für einen gemeinsamen Ausflug mit den Partnerinnen. Fest im Blick haben die Riedheimer Feuerwehrleute die Einweihung ihres Gerätehauses mit Fest am Wochenende, 8. und 9. Juli.

Die Schützengesellschaft ist mit ihrer Schießbude beim Stadtfest. Die ist vom Landratsamt geprüft, berichtet der Vorsitzende Thomas Delfs. Mit Auf- und Abbau seien rund 25 Mitglieder im Einsatz. Der Zuspruch sei in den vergangenen Jahren allerdings stark zurückgegangen, sodass der finanzielle Erlös gering sei. "Der Verein nimmt hauptsächlich wegen der Imagepflege teil", sagt Delfs. Auch die Stadt wolle, dass der Verein weitermache, damit neben den vielen Essensständen und -hütten noch andere Angebote zu finden seien. Die Schützengesellschaft sei auch in der Projektgruppe vertreten, wo überlegt werde, wie das Stadtfest attraktiver werden könnte, um sich im Umfeld der inzwischen vielen anderen Feste weiter zu behaupten.