Die Stadt Markdorf bekommt vom Bund eine Machbarkeitsstudie für das Bischofschloss finanziert, doch der Zeitplan ist eng, da das Konzept dafür bereits im Juni vorliegen muss. Im Februar wurde dazu eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Verwaltungsspitze, den Fraktionschefs und den Verantwortlichen der begleitenden Büros gebildet, die inzwischen zwei Mal getagt hat. In der zweiten Sitzung ging es unter anderem um die Vertiefung künftiger Nutzungsoptionen, die für das Konzept in Frage kämen.
Eine Akademie für Markdorf?
Eine davon ist eine wissenschaftliche Akademie, die Heiner Sondermann von der Initiative Bischofschloss skizzierte: In Trägerschaft des Landes könnte sie etwa Fortbildungen für Kommunen anbieten und Kooperationen mit benachbarten Hochschulen eingehen. Der Vorteil: Eine solche Einrichtung könnte Modellcharakter für die Region haben, einen Imagegewinn für Markdorf bedeuten und die Stadt landesweit bekannt machen.
Gravierende Nachteile gibt es aber auch, die in der Gruppe offenbar auch klar benannt wurden: Die Stadt hätte keine Einnahmen und müsste den Unterhalt wohl selbst finanzieren. Zudem ist die Hochschuldichte in der Region groß und bei früheren Vorstößen der Stadt habe es kein Interesse an Außenstellen gegeben. Auch die Chancen für eine Übernahme des Schlosses durch das Land werden als unrealistisch eingeschätzt. Das Land habe bereits zu viele Liegenschaften dieser Art und auch hier seien Gespräche in der Vergangenheit erfolglos verlaufen.
Weitere Idee: Bauernmarkt in der Schlossscheuer
Damit dürfte diese Idee bereits wieder ad acta gelegt werden. Beibehalten werden soll fürs erste hingegen die Alternative Themen-Hotel, ebenfalls zur Seite gelegt jedoch die Idee für ein Bürger-Forum. UWG-Fraktionschef Joachim Mutschler wiederum schlug eine gemischte Nutzung vor, mit Anbindung an eine duale Hochschule, Studierendenwohnungen, einem Bauernmarkt zum Beispiel in der Schlossscheuer und einem Erlebnisraum ähnlich des Science-Centers experimenta in Heilbronn. „Markdorf muss etwas davon haben“, sei laut Mutschler die Zielsetzung hinter den Vorschlägen.
FW-Chef Dietmar Bitzenhofer brachte potenzielle Nutzungen als Privatklinik oder für ein Einrichtungshaus ins Spiel. Dafür müsste es aber Investoren oder Betreiber geben. Die Ideenfindungen sollen in der nächsten Sitzung fortgesetzt werden. Die findet bereits am 11. März statt.