„Jetzt bin ich erleichtert, dass ich es hinter mir habe“, sagt Günter Großmann nach dem Pieks in den linken Oberarm. Wie die anderen Bewohner im betreuten Wohnen in Markdorf war auch der 88-Jährige bisher dazu aufgefordert, sich selbst um einen Termin in einem Impfzentrum zu kümmern. „Meine Tochter hatte einen Termin für mich in Ulm ergattert, aber den konnte ich jetzt zum Glück absagen“, freut sich Großmann. Es sei toll, dass er jetzt quasi mit den Hausschuhen zum Impfen gehen könne.
Der zweite Impftermin in drei Wochen steht auch schon fest
Ein bisschen aufgeregt sei er schon, gibt Großmann zu. „Aber das bin ich eigentlich immer, wenn ich zum Arzt muss.“ Nach dem Aufklärungsgespräch mit Impfarzt Berthold Wieland, der die möglichen Nebenwirkungen erläutert, ist er bereit für die Spritze. Schnell ist der Oberarm frei gemacht, sodass Jürgen Münstermann vom mobilen Impfteam das Vakzin verabreichen kann. Und der zweite Impftermin in drei Wochen steht auch schon fest. „Jetzt ist das wochenlange Hin und Her endlich vorbei“, freut Günter Großmann sich. Yvonne Hopfmüller wollte sich zuerst nicht impfen lassen, ließ sich aber von ihrer Hausärztin überzeugen. „Im Moment fühle ich mich eigentlich wie immer“, sagt sie nach dem Pieks.

Fahrt ins Impfzentrum hätte enormen Aufwand bedeutet
An zwei Impfplätzen wurden 47 von insgesamt 60 Bewohnern geimpft. Im betreuten Wohnen hatten sich acht Personen mit dem Coronavirus infiziert und in der Folge Antikörper gebildet. Andere hatten bereits einen Termin in einem Impfzentrum. Die Bewohner und Mitarbeiter des benachbarten Pflegeheims St. Franziskus haben seit Kurzem die zweite Impfung hinter sich. Ralf Scharbach, Geschäftsführer des Spitalfonds Markdorf, ist erleichtert: „Alle Bewohner standen auf der Warteliste des Impfzentrums, aber es wäre ein enormer Aufwand gewesen, sie alle nach Friedrichshafen zu bringen.“
„Ich bin gottfroh, dass es jetzt so funktioniert hat“, sagt Barbara Haser, deren Tante als erste geimpft wurde. Sehr dankbar ist auch Susanne Blaser, die das betreute Wohnen leitet und sich um die Impfung vor Ort gekümmert hat. „Die Regierung hatte die Menschen im betreuten Wohnen komplett vergessen“, so Haser.