Die Arbeiten für die neue Einfeldsporthalle an der Jakob-Gretser-Grundschule haben bereits vor Wochen begonnen. Doch in Markdorfs Grundschullandschaft soll sich noch viel mehr bewegen. Seit sicher ist, dass die aktuellen Kinderzahlen nach Räumlichkeiten für sechs Grundschulzüge verlangen, rückt ein dritter Standort im Süden in planerische Nähe.

An der Pestalozzistraße entsteht derzeit die neue Turnhalle für die Jakob-Gretser-Schule. Eine neue Sporthalle wird auch im Süden am ...
An der Pestalozzistraße entsteht derzeit die neue Turnhalle für die Jakob-Gretser-Schule. Eine neue Sporthalle wird auch im Süden am dritten Standort gebaut. | Bild: Jörg Büsche
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Baustart voraussichtlich Mitte des Jahrzehnts

Den Beschluss zum Bau einer einer dritten Grundschule hat der Gemeinderat im Februar 2020 gefasst. Der Kostenrahmen wurde dabei mit 10 bis 13 Millionen Euro umrissen. Im vergangenen Oktober hat Tobias Müller vom Planungsbüro Müller und Marcus aus Uhldingen-Mühlhofen noch mit einem möglichen Baustart im Herbst 2022 gesprochen. Damit rechnet Markdorfs Bauamtsleiter Michael Schlegel nach SÜDKURIER-Nachfrage jedoch nicht.

„Wenn alles gut geht, fangen wir irgendwann in der Mitte dieses Jahrzehnts am dritten Schulstandort an.“
Michael Schlegel

Dies liegt daran, dass zuvor erst der Um- und Ausbau der Leimbacher Grundschule abgeschlossen sein muss. In Leimbach greift derzeit noch eine Mietlösung für die dortige Grundschule. Bis 2024 sind einige Klassen der zweizügigen Schule vorübergehend in zu Unterrichtsräumen umgebauten Baucontainern untergebracht.

Sollen bis 2024 wieder zurückgegeben werden: die Unterrichtscontainer an der Leimbacher Grundschule.
Sollen bis 2024 wieder zurückgegeben werden: die Unterrichtscontainer an der Leimbacher Grundschule. | Bild: Jörg Büsche

Verwaltung plant Bürgerbeteiligung

Aber zunächst haben laut Michael Schlegel die Bürger das Wort. „Für diesen Herbst haben wir eine Bürgerbeteiligung geplant“, erklärt der Bauamtsleiter. Sie sei nicht zwingend notwendig, aber aus Sicht der Verwaltung durchaus sinnvoll.

Denn sie biete den Anwohnern die Chance, sich im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung über die Hintergründe des Bauvorhabens in ihrer Nachbarschaft zu informieren. Ebenso wie zu den Überlegungen des Gemeinderats, die zur Entscheidung für einen dritten Grundschulstandorts geführt haben. Auch haben die Bürger die Möglichkeit, sich mit ihren Überlegung zu dem Projekt einzubringen.

Stadt hat das Grundstück erworben

Mittlerweile steht fest, wo die neue Grundschule genau erstehen soll, erklärt Schlegel. Das zwischen dem Zuweg zur Trendsportanlage und der im Westen davon anschließenden Wohnbebauung hat die Stadt inzwischen erworben. Besondere Abstandsregelungen griffen dort keine, erklärt Stadtbaumeister Michael Schlegel. „Es ist aber klar, dass wir dort im Rahmen der städtebaulichen Maßnahmen Eingrünungen planen.“

Michael Schlegel, städtischer Bauamtsleiter.
Michael Schlegel, städtischer Bauamtsleiter. | Bild: Privat

So soll die Nachbarschaft möglichst wenig belastet werden. Die Zufahrt zur Schule erfolgt vor allem von der Ensisheimer Straße aus. Ein zusätzlicher Fußweg werde aber sehr wahrscheinlich auch über die Paracelsusstraße verlaufen, so Schlegel. Für die notwendigen Parkplätze sind weitere Stellflächen östlich neben dem bereits bestehenden Parkplatz am Bildungszentrum im Gespräch. Nachgedacht wird außerdem über einen zusätzlichen Zebrastreifen auf der Ensisheimer Straße.

Schulneubau soll ein Generalunternehmen übernehmen

Vorläufig ist eine zweizügige Grundschule am dritten Standort geplant. „Wir wollen uns aber noch die Option für eine später umzusetzende Dreizügigkeit offen halten“, erklärt Michael Schlegel. Mit Fördermitteln vom Regierungspräsidium sei derzeit nur für eine Zweizügigkeit zu rechen. Bei einer Zweizügigkeit reiche eine zweigeschossige Bauweise vollkommen aus. Weiterhin gebaut werden soll eine Einfeldsporthalle sowie auch eine Mensa. Die neue Schule soll eine Fläche von 1050 Quadratmetern haben. Davon sind 420 Quadratmeter für den Ganztagsbereich vorgesehen.

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Die Verwaltung plant für den Schulneubau in der Nähe der Trendsportanlage ein sogenanntes Generalunternehmerverfahren nach dem Muster „Planen und Bauen“. Entsprechende Vorgespräche wurden laut Schlegel bereits geführt. Bei dem nur wenige hundert Meter Luftlinie entfernten Kindergarten „Storchennest“ wurde nach dem gleichen Prinzip verfahren.