Die Martinisitzung der Historischen Narrenzunft Markdorf war gespickt mit viel Humor, nicht selten mit Tiefgang und allerlei Neuigkeiten. Gleich zu Beginn zeigten sich die Gäste verwundert, dass sie im Eingangsbereich ein Blatt Papier mit Motiv überreicht bekamen. Später klärte Zunftmeisterin Birgit Beck auf, dass dies aus Datenschutzgründen geschehe. Sobald nun die Presse Bilder machen wolle, auf denen man nicht erscheinen wolle, reiche es nun, sich dieses Blatt Papier vor das Gesicht zu halten.
Dietmar Bitzenhofer tritt kürzer
Dietmar Bitzenhofer gab bekannt, dass er sich nach der Fasnet 2019 von der Figur des Narrenbüttels verabschiede und ebenso sein Amt als Dreckkübel-Organisator abgebe. Als kleine Überraschung übergab Bitzenhofer der Zunftmeisterin 250 Euro, die aus dem Verkauf von ausgemusterten Fasnets-Utensilien stammten. Bitzenhofer bedankte sich bei Harald Wolf, der diese Gegenstände auf Ebay versteigert habe.
Mundharmonika-Ständchen vom Landrat
Landrat Lothar Wölfle machte sich so seine Gedanken über Markdorf und die allgemeine Stimmung im Land. So gehe es allen gut, aber es gehe allen schlecht, keiner wisse Bescheid, aber alle haben Recht. Aus dieser Einsicht dichtete er einen Refrain, stimmte seine Mundharmonika an und die Narren sangen diesen Refrain dann mit. Als Beispiel nannte Wölfle Markdorfs Blaue Zone, mit der die Stadtverwaltung nun ihr blaues Wunder erlebe, frotzelte er.
Naturgemäß musikalisch zeigte sich auch Musikschulrektor Gerhard Eberl, der auf dem Xylophon den Narrenmarsch anstimmte. Otto Gäng überbrachte als Vizepräsident der Vereinigung Schwäbisch-Allemanischer-Narrenzünfte (VSAN) gute Nachrichten. Die VSAN sei mit dem Regierungspräsidium in Stuttgart im engen Kontakt, um die strengen Auflagen für Fasnachtsveranstaltungen etwas zu lockern, diesbezüglich befinde man sich nun auf einen sehr guten Weg, so Gäng.

Kein Rotlichtbezirk am Bahnübergang
Bürgermeister Georg Riedmann versicherte, dass es sich trotz vieler Rotlichtgeblinke im Bahnübergangsbereich nicht wie gemunkelt um ein Rotlichtmilieu handele. Diana Amann, Direktorin des BZM-Gymnasiums, sowie Clemens Scheidweiler nahmen in ihren Vorträgen den Umzugswunsch der Stadt mit ihrem Rathaus ins Bischofsschloss gehörig aufs Korn, hofften aber nach dem Bürgerentscheid gleich welchen Endes am Ende auf eine gute Lösung für alle Parteien.
Zunft stellt neuen Ball vor
Ein neuer Ball "Firlefanz und Narrentanz" werde dieses Jahr die Fasnet bereichern, gab Beck bekannt. Hier wolle man mit der Band "Hautnah" und einer Masken- und Häsprämierung punkten. Narrenrätin Annika Rössler verwies auf 29 Fasnetstermine in Markdorf sowie fünf Umzüge außerhalb, die die Narrenzunft 2019 zu stemmen habe.
Bei der Zunft geht's rund
Bei der Martini-Sitzung der historischen Narrenzunft Markdorf am Sonntagvormittag im Zunfthaus Obertor nahmen Zunftmeisterín Birgit Beck und Vizezunftmeister Hardy Frick eine Ehrung sowie die offizielle Ernennung der gewählten Narrenräte vor. Als Fasnetsmotto 2019 gab Birgit Beck "Warmer Sommer, heiße Fasnet" aus. Vizezunftsmeister Dietmar Bitzenhofer stellt nach der Fasnet 2019 seine Ämter als Narrenbüttel sowie als Dreckkübel-Organisator zur Verfügung. Als Grund nannte Bitzenhofer, dass er nächstes Jahr seinen 66. Geburtstag feiere und dann gerne Zeit für andere Hobbys haben wolle. Für 40 Jahre Mitgliedschaft als Kaujohle wurde Christine Altstädter mit einer großen Urkunde der Narrenzunft geehrt. Offiziell in den Narrenrat aufgenommen wurden Aurelia Zollner, Christian Altstädter, Benjamin Michael, Lisa Jäger und Inge Schupp.