Krapfen, Mutzen, Nonnenfürzle haben sie keine mitgebracht, die Narren von der Historischen Narrenzunft der Gehrenbergstadt. Dabei aber hatten die Räte, Kaujohlen und Hänseler aber gute Laune satt. Die freilich hat‘s auch gebraucht bei der Schülerbefreiung im Bildungszentrum.
Sehnsüchtiges Warten auf die Narren
Dort wurden die Zunft-Narren bereits sehnlichst erwartet – von Diana Aman, Veronika Elflein, Marianne Licciardi-Haberbosch und Klaus Spatzier, den Leitern der beiden BZM-Schulen. Gewedelt, gefegt, gebürstet und geschrubbt hatten die eifrig, verkleidet als Straßenfeger, Dienstmädchen und Service-Kraft. Des Staubs, des Drecks und Unrats seien sie dennoch nicht Herr, nicht Frau geworden.

Viel zu viel ließen die Mädchen und Buben in jeder Pause, aber auch in wirklich jeder Stunde achtlos fallen. Die Klassenzimmer erinnerten eher an Schlachtfelder denn an Orte konzentrierten Lernens. Drum leiteten die Schulleiter ihren Bildungsauftrag gerne weiter. An die Narren, inständig hoffend, dass die den Schülern mehr Sinn für Ordnung und Reinlichkeit beibrächten während der nächsten Tage in der Fastnacht.

Und wie ist das nun mit dem ökologischen Fußabdruck?
Und wenn die Damen und Herren von der Zunft schon mal da seien, dann könnten sie sich grad selber mit Bürsten, Besen, Lappen wappnen. Eimer bräuchte es aber auch. Zum „Epfelbutze“ und „Bananeschale“ Hineintun. Apropos Kompost und braune Tonne: In der Regel deckten sich die Schüler, so die Klage der Schulleitungen, mit Mehrfach-Plastik-Verpacktem aus den nahen Discount-Märkten ein. Dementsprechend heftig sehe der ökologische Fußabdruck aus. Da möge sich der Markdorfer Nachwuchs freitags noch so ökologisch gebärden und für die Zukunft demonstrieren. Zur Demo gehe es per SUV, „de Elleboge im Fenschter und nei i d‘Schul“, so die Beobachtung von Direktorin Amann.
So sorgt die Zunft durch Tradition und ohne Wandel fürs gute Klima
Erich Benzing, der der Zunftmeisterin Birgit Beck tapfer zur Seite gestanden hatte bei der Schülerbefreiung durch die Narrenzunft, er nahm die Schüler allzu gerne in seine Obhut. Bei den Narren achte man auf Tradition, versuche es – anders als in der Schule – nicht immerzu mit neuen Reformen.
Ein jeder achte auf sein Häs, hege und pflege es, gebe es am liebsten weiter über Generationen. Da falle weder Abfall noch Schmutz an – und der ökologische Fußabdruck bleibe Fremdwort. So sorge die Zunft durch Tradition und ohne Wandel fürs gute Klima.
