Zwar hatte man sich bei der Historischen Narrenzunft Markdorf noch im Oktober auf die Martinisitzung gefreut, die hätte nämlich, unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, in einem Restaurant stattfinden sollen, verrät Zunftmeisterin Birgit Beck, doch dann kam der November. „Der Lockdown hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und daher hatten wir uns entschieden, die Sitzung ersatzlos abzusagen.“
Doch wie wird die Zunftmeisterin den Tag heute verbringen, wo sie extra Urlaub eingereicht hatte? „Ganz sicher werde ich meine Narrenkappe aus dem Schrank holen und in Gedanken bei unserer Fasnet sein. Ob ich mit einem Glas Sekt oder etwas anderem anstoße, weiß ich noch nicht.“ Für Dietmar Bitzenhofer, langjähriger Narrenbüttel, wird es heute auch ein Arbeitstag sein, aber ein besonderer, „nämlich der erste seit 25 Jahren“, so der Einzelhändler.
Ein Glas Sekt auf die Fasnet

Eigentlich wäre heute auch in Bermatingen bei der Bärenzunft einiges los, am Morgen hätte man sich getroffen, um einen neuen Narrenbaum zu pflanzen. Im Anschluss wäre man im Gasthaus Firlefanz zur traditionellen Martinisitzung zusammen gekommen, wo unter anderem das Fasnets-Motto zur Abstimmung gestanden hätte. Für Zunftmeister Robert „Flepp“ Müller wird es stattdessen ein normaler Arbeitstag. „Um 11.11 Uhr werde ich meine Narrenkappe aufsetzen und mit einem Glas Sekt auf die Fasnet anstoßen.“
Bei den Untersigginger Füchsen findet am Mittwoch keine Generalversammlung im Fuchsbau statt. Stattdessen wurden alle Mitglieder per Post über die wichtigsten Dinge informiert. Und heute Abend? Dazu Jaqueline Jochum: „Es wird wohl ein Abend wie jeder andere Mittwoch auch.“
Tradition der rheinischen Jecken
Und in Ahausen ist man, was den Martini-Tag betrifft, recht entspannt, wie Moschtobst-Zunftmeister Michael Poisel klar stellt: „In Anbetracht dessen, dass der 11.11. kein Feiertag im alemannischen Kulturraum ist, juckt uns das wesentlich weniger, als die rheinischen Jecken.“