Alle stimmen ein. „Wenn alles tanzt und alles lacht“, singen die Harlekins und Blumendamen, die Vagabunden, Nordlichter im Fischerhemd und sogar ein als Schwarzwaldmädel kostümierter Mann. „Jeder hakt beim Nachbarn ein“, heißt‘s im Lied, das die „Narrentöne“ vorsingen. An den Tasten begleitet Margit Koch-Nedela den kleinen Chor. Und tatsächlich haben sich alle eingehakt und schunkeln mit: Die rund 100 Besucher des ersten Liederabends der Historischen Narrenzunft Markdorf, die sich im Gasthof „Krone“ eingefunden haben.

Strahlende Gesichter zeigen, dass man gern mitsingt. Ganz so wie es Stadtkapellenchefin Brigitte Waldenmaier zuvor erklärt hat. Man freut sich, man genießt das Beieinander. Doch sitzen die Narren viel zu eng, um zu tanzen. Wovon das genannte Fasnetslied ja ebenfalls kündet. Kevin Maraun vom Narrenpräsidium war recht gespannt, wie die Idee ankommen werde. Wie groß der Zuspruch ist für „Markdorf singt“, für den Liederabend als ganz neues Format in der Fasnet. „Wir haben ja ausdrücklich alle eingeladen“, erklärt Maraun, „es sollte keine Veranstaltung nur für Zunftmitglieder sein.“ Nun zeigt er sich überaus zufrieden.

„Wir spielen Stücke aus unserer schwarzen Mappe“, hatte Zunftkapellen-Dirigent Martin Weiß vor dem Einmarsch der närrischen Stadtkapellen-Abordnung in die „Krone“ erklärt. „Auf die Vogelwiese ging der Franz“ zählt ebenso dazu wie die „Fischerin vom Bodensee“. Dass da alle einstimmen, versteht sich von selbst. Schwieriger für die Jüngeren wird es bei den Fasnetsohrwürmern der „Bunten Platte“ – jener legendären Revue der Großeltern in der damals noch jungen Stadthalle. Auch diese Lieder haben Nina Blaschke und Conny Rick für den Liederabend hervorgeholt. Bei dem Marianne Wiggenhauser den Anfang gemacht hat. Während ein Narrenduo aus Rottenburg am Neckar den Schluss gestaltet. Und zum musikalischen Glück der Narren haben Anne Steiner und Roland Döring, die Wirtsleute, eigens ihren Urlaub für den Liederabend unterbrochen.