700 Vorträge, weit über 300 Referenten und etliche Ausstellungen oder Konzerte seien die Bilanz des Christlichen Bildungswerks (CBW). Das erklärte Hermann Zitzlsperger beim Empfang zum Jubiläum des CBW Markdorf. Die Einrichtung zur Förderung von „Kultur, aber auch von politischer Bildung“ ist teils von Ehrenamtlichen aus den beiden großen Kirchengemeinden der Stadt, teils auch von Hauptamtlichen der katholischen sowie der evangelischen Kirche getragen. So hatte es Pfarrerin Kristina Wagner während des gemeinsam mit Pfarrer Ulrich Hund geleiteten ökumenischen Gottesdienstes zum 50-Jahr-Jubiläum formuliert.

Pfarrerin Kristina Wagner und Pfarrer Ulrich Hund beim ökumenischen Gottesdienst zum CBW-Jubiläum.
Pfarrerin Kristina Wagner und Pfarrer Ulrich Hund beim ökumenischen Gottesdienst zum CBW-Jubiläum. | Bild: Jörg Büsche

Zitzelsperger hielt eine Rückschau. Er blickte auf die sogenannten Dauerbrenner im CBW-Programm. Ob dies die alte, durchaus auch christliche Therapiepraxis des Handauflegens oder das Tanzen für Körper Geist und Seele für Menschen jenseits der 50 ist.

Und natürlich schaute Zitzlsperger auch auf jene CBW-Veranstaltungen, die in den Anfangsjahren des Bildungswerks das große Anliegen seiner Gründungsväter gewesen ist. Unter anderem nannte er Martin Kopal, seinen Kollegen an der Markdorfer Realschule, aber auch den Maler Alois Breiing, den emeritierten ETH-Professor, von dem etwa das Hungertuch in der St.-Nikolaus-Kirche stammt.

Hermann Zitzlsperger hält den Festvortrag zum CBW-Jubiläum.
Hermann Zitzlsperger hält den Festvortrag zum CBW-Jubiläum. | Bild: Jörg Büsche

Künstler und Referenten gewonnen

Zitzlsperger erwähnte weitere Künstlernamen: Doris Edele, Claude Harpprecht, Erich Kaiser, Bruno Müller, Barbara Seifried, Marianne Wälischmiller – Malerinnen, Maler, die für CBW-Ausstellungen gewonnen werden konnten. Doch sei es keineswegs bei der bildenden Kunst geblieben: Autoren lasen. Und immer wieder hielten Referenten Vorträge, zum Teil auch zu entlegenen Themen, erklärte Hermann Zitzlsperger, der selbst gemeinsam mit seiner Frau regelmäßig Beiträge zum CBW-Programm lieferte.

Gemeinsam berichteten sie von ihren Reisen in exotische Länder. Er schilderte vor allem die Erfahrungen, sie trug Märchen und Mythen aus den bereisten Kulturkreisen vor – oder referierte Erkenntnisse aus der Märchen-Forschung. Nicht zuletzt erwähnte Hermann Zitzlsperger die CBW-Angebote zur Markdorfer Stadtgeschichte, zu denen auch Manfred Ill, der verstorbene Stadtarchivar, immer wieder Beiträge beigesteuert habe.

Ulf Ekhard, Alexander Krebs, Birgit Wachter, Christina Höflacher, Kathrin Wiedmann und Peter Elbs (von links) empfangen beim ...
Ulf Ekhard, Alexander Krebs, Birgit Wachter, Christina Höflacher, Kathrin Wiedmann und Peter Elbs (von links) empfangen beim Jubiläumsgottesdienst den Segen. | Bild: Jörg Büsche

„Bildung ist eine Investition in die Zukunft“, erklärte Christina Höflacher, die das CBW-Markdorf gemeinsam mit Kathrin Wiedmann leitet. Höflacher zitierte den Dichter Heinrich Heine, der in seinen vor fast 200 Jahren erschienenen „Reisebildern“ geschrieben hatte: „Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt.“ Gleichwohl erinnerte die Leiterin daran, dass eine hinreichende Finanzausstattung notwendig sei, „damit wir unseren Bildungsauftrag erfüllen können“. Und ihre Co-Leiterin Kathrin Wiedmann daran, dass es ohne die Referenten kaum denkbar sei.

Beim vorherigen Gottesdienst in der St.-Nikolaus-Kirche hatte Pfarrerin Wagner an das Engagement des CBW-Teams erinnert, das sich Halbjahr für Halbjahr um neue Themen und neue Referenten kümmert. Zentrales Anliegen sei Bildung, so Pfarrer Hund in seinem Predigtbeitrag. Christliche Bildung, die zu „einem besseren Verständnis der Welt beiträgt und Orientierung bieten kann“. Wobei Vernunft und Glauben, so Hunds feste Überzeugung, überhaupt nicht in einem widersprüchlichen Verhältnis zueinander stehen. Ebenso wenig wie die beiden das Bildungswerk in ökumenischer Zusammenarbeit tragenden christlichen Gemeinden.