Der Flugsitz-Hersteller ZIM Aircraft Seating hat eine Kooperation mit der tschechischen Entwicklungsfirma Idea Air vereinbart und zugleich auch deren jüngste Neuentwicklung, einen ultraleichten Passagierflugzeugsitz, erworben. Dies teilt das Unternehmen mit Verwaltungssitz in Immenstaad und Produktion in Markdorf mit. ZIM präsentiert sich aktuell mit seiner erweiterten Produktpalette und auch mit dem neuen Sitz auf der Messe Aircraft Interior Expo in Hamburg.
Der von der tschechischen Firma entwickelte Flugsitz sei für die Kurz- und Mittelstrecke ausgelegt und sei rund 20 Prozent leichter als der aktuelle Industriestandard, heißt es. Mit dem Einbau des Sitzes könnten Fluggesellschaften erhebliche Mengen an Treibstoff einsparen und damit einen Beitrag zu einem nachhaltigerem Flugverkehr leisten.
ZIM will weitere Mitarbeiter einstellen
ZIM, hervorgegangen aus dem Familienunternehmen ZIM Flugsitz GmbH, ist inzwischen mehrheitlich im Besitz des Finanzinvestors Aurelius. Nach Abschwächung der Corona-Krise und den damit verbundenen Einbrüchen in der Luftfahrt rechne man nun wieder mit einer Erholung der Märkte. Aktuell sondiere man den Markt und prüfe auch mögliche weitere Partnerschaften, wird Geschäftsführer Sven Achilles zitiert. ZIM sei „zurück auf Kurs und auf dynamischem Wachstumspfad“, so Achilles. Um die Märkte auch künftig bei höherer Nachfrage bedienen zu können, werde auch die Belegschaft in Markdorf und Immenstaad weiter ausgebaut.

Der neue Flugsitz der tschechischen Entwickler soll parallel zur Messe in Hamburg unter der Bezeichnung ZIM Phoenix auch in den Markt eingeführt werden. In Immenstaad versprechen sich die Verantwortlichen dadurch einen deutlichen Ausbau der Umsätze im umkämpften Segment der Economy-Klasse. Mit der nun beschlossenen Kooperation sollen Ingenieurteams von ZIM und von Idea Air künftig gemeinsam weitere Sitzlösungen für die kommerzielle Luftfahrt entwickeln.
ZIM zählt aktuell rund 120 Mitarbeiter und peilt für 2022 einen Umsatz in Höhe von 30 Millionen Euro an. In den kommenden Jahren strebe man ein jährliches Wachstum von 15 bis 20 Prozent an, hatte Achilles bereits Anfang des Jahres im Gespräch mit dem SÜDKURIER gesagt.