Die Stadt will östlich der Gehrenbergstraße ein Wohnquartier entwickeln – dies auf dem derzeitigen Grünland zwischen dem Lichtenbergweg und den Oberen Auen. Im nördlichen Bereich auf einer Fläche von rund anderthalb Hektar sollen bis zu 23 Reihenhäuser gebaut werden können. Erhofft wird davon ein „signifikanter Beitrag zur Entspannung des örtlichen Wohnungsmarktes“, heißt es in den von Markdorfs Bauamtsleiterin Monika Gehweiler vorgelegten Sitzungsunterlagen.

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Kurzes Planungsverfahren

Und da es sich bei dem geplanten Baugebiet Gehrenbergstraße/Schussenrieder Hof um einen Bereich handelt, der zur Innenstadt gehört, es sich dort somit um eine sogenannte städtische Innenentwicklung handelt, lässt sich das Planungsverfahren verkürzen.

Wie der stellvertretende Kämmerer Jörg Wiggenhauser im Gemeinderat erklärte, könne, nachdem die Räte den für den Beginn des Bauleitplanverfahrens notwendigen Aufstellungsbeschluss getroffen haben, bereits im Winter ausgeschrieben werden. Zumal das Baugesetz bei Innenentwicklungen unter bestimmten Voraussetzungen ein beschleunigtes Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes zulässt.

Die Fläche Schussenrieder Hof/Gehrenbergstraße gehört zur Innenstadt. Bis in die Altstadt sind es zu Fuß nur wenige Minuten.
Die Fläche Schussenrieder Hof/Gehrenbergstraße gehört zur Innenstadt. Bis in die Altstadt sind es zu Fuß nur wenige Minuten. | Bild: Jörg Büsche

Diese Voraussetzungen liegen laut Wiggenhauser in dem Gebiet östlich der Gehrenbergstraße vor. So sei kein eigener Umweltbericht erforderlich und das Planvorhaben unterliege auch keiner Eingriff-Ausgleichs-Regelung. An einem Regenwasserbewirtschaftungskonzept werde schon gearbeitet. Und das auf der künftigen Baufläche vorhandene Biotop werde an anderer Stelle neu angelegt.

„Entsteht woanders ein neues Biotop oder wird die Fläche von unserem Ökokonto abgebucht?“, erkundigte sich Umweltgruppe-Fraktionssprecher Joachim Mutschler. Ein Abbuchen erfolge nur dann, wenn die Stadt bereits eine artgleiche Ausgleichsfläche besitze, erklärte Bürgermeister Georg Riedmann.

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Reihenhäuser im Grünen

Wie das neue Wohngebiet aussehen könnte, das hatte Landschaftsplaner Helmut Hornstein im Gemeinderat skizziert. Markante Eigenschaft der Wiesenfläche sei ihre Hanglage, mit einem Höhenunterschied von rund 17 Metern. Hornsteins Entwurf zeigt im Norden der Fläche sechs Reihenhaus-Riegel, die mit kleinen Anliegerstraßen erschlossen werden. Einer steht parallel zur Gehrenbergstraße, fünf verlaufen senkrecht zu ihr.

Diese Häuser bestehen aus jeweils zwei Wohneinheiten, können aber auch nur eine Wohneinheit enthalten. Sofern zweigeschossig erstellt, ergänzt sie noch ein drittes Staffelgeschoss mit Flachdach. Alle Häuser haben einen eigenen Garten. Wie Hornstein weiter ausführte, bleibe die im Flächennutzungsplan ausgewiesene Klimaschneise als Grünfläche erhalten.

Verdichtet, aber trotzdem mit Freiraum

Seine Planung greift die topographische Situation auf, insofern die im Süden des Hangs geplanten Gebäude durchweg dreigeschossig sein sollen, jedoch durch ein viertes Staffelgeschoss ergänzt werden können. „Dort entsteht ein sehr verdichtetes, recht städtisch wirkendes Quartier“ – gleichzeitig aber auch eine „schöne Freiraumstruktur“, erklärte der Landschaftsplaner und Architekt. Er sprach von einer „kräftigen Begrünung“ zwischen den kompakten Gebäuden.

Für das neue Wohngebiet oberhalb der Innenstadt wird es vermutlich einen Fußweg entlang der Gehrenbergstraße geben.
Für das neue Wohngebiet oberhalb der Innenstadt wird es vermutlich einen Fußweg entlang der Gehrenbergstraße geben. | Bild: Jörg Büsche

Bei der Präsentation handle es sich lediglich um erst Ideen, schränkte Riedmann ein. Nachgedacht werde aber schon über einen in Nord-Südrichtung verlaufenden Fußweg an der Gehrenbergstraße.