Markdorf will und soll attraktiver werden. Dank der zugesagten Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ kann die Stadt auch erste Schritte unternehmen, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigern. Ein „Projektbaustein“ bei diesem Vorhaben ist die Sanierung der Pflasterflächen in der Marktstraße.
Helmut Hornstein, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner aus Überlingen, erläuterte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, wie bei der im März beschlossenen Pflastersanierung vorgegangen werden kann. Das Ausbessern der bestehenden Schäden bezeichnete Hornstein als sehr „sinnvolle Vorgehensweise“, die außerdem noch nachhaltig sei. Schließlich würde das vorhandene Material weitestgehend wiederverwendet. Hornstein schlug vor, in die Pflasterung auf der Marktstraße ein „Mobilitätsband“ einzuziehen.

„Gebrannte Kinder“ beim Platten-Thema am Latscheplatz
„Die vorgestellte Plattenlösung würde uns schon sehr gut gefallen“, sprach Martina Koners-Kannegießer für die CDU-Fraktion. „Aber wir sind gebrannte Kinder“, erinnerte die Stadträtin an die sich lockernde Platten am Latscheplatz. Aus technischer Sicht stelle das Verlegen großflächigerer Platten grundsätzlich kein Problem dar, versicherte Hornstein. Er gab aber zu bedenken, dass das Anpassen an die Bodenunebenheiten sowie die Fahrbahnkrümmung mit erheblichem Aufwand verbunden sei.

Dietmar Bitzenhofer, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, begrüßte den Plan, „ein Mobilitätsband quer durch die Stadt zu verlegen“. Und er hoffe, „dass es die Fahrradfahrer nicht irrtümlich als die für sie gedachte Leitspur ansehen“. Auf die Farbe haben sich die Räte jedoch noch nicht festgelegt.
Droht als Farbe ein Dreck-Beige?
Uwe Achilles, Fraktionsvorsitzender der SPD, fragte nach der Farbe. Der vor einem Jahr aufgebrachte Farbasphalt-Belag im Einmündungsbereich der Hauptstraße in den Stadtgraben habe seinen hellen Beige-Ton inzwischen deutlich verändert. Martina Koners-Kannegießer nannte den neuen Beigeton „dreckig-beige“. Helmut Hornstein gab Entwarnung. Der Stadtplaner verwies auf Beispiele, bei denen sich dank des richtigen Mischverhältnisses der Belag als farbecht erweise. Werde die Oberfläche angefräst, bleibe der Ton erhalten.
Städteplaner schlägt Bepflanzung von Bäumen vor
Die Räte diskutierten noch zwei weitere Vorschläge zur Straßenraumgestaltung in der Marktstraße. Zum einen soll der Brunnen neben dem Rathaus etwas nach Norden verschoben werden und dadurch eine zentralere Position bekommen. Zum anderen schlug Hornstein das Pflanzen von Bäumen vor. Zum Beispiel von Linden, die bei der Kirchentreppe sowie in Richtung Untertor platziert werden könnten. In jedem Falle gelte es, erst mit den Anwohnern zu erörtern, ob ihnen ein Baum vor der Haustür überhaupt recht ist.
Einige Stadträte sehen Bäume kritisch
Dietmar Bitzenhofer sieht das das Pflanzen von Bäumen in der Marktstraße als wenig an. „Zwei, drei Bäume machen noch lange keine Allee“ – somit auch wenig Wirkung. Dieser Skepsis schloss sich auch Erich Wild (CDU) an.

Jens Neumann (Freie Wähler) sah die geplanten Bäume gleichfalls kritisch. Schränkten sie doch den Platz ein, der beim Stadtfest oder bei den Wochen- beziehungsweise Krämermärkten zum Aufbau von Ständen und Hütten benötigt wird. Demgegenüber wollte Susanne Deiters Wälischmiller von der Umweltgruppe „eine Lanze für die Bäume brechen“. Jeder einzelne Baum, so ihr Argument, trage zur Verbesserung des Stadtklimas bei.
Rathausbrunnen soll neuen Platz bekommen
Sehr lösungsorientiert entwickelte sich die Diskussion über den neuen Standort des Rathausbrunnens. Der – beziehungsweise sein Nachfolger – soll von seinem jetzigen Standort etwas nach Norden verschoben werden, um besser zur Wirkung zu kommen, schlug Stadtplaner Helmut Hornstein vor.

Ob dabei an den Platz für die Zulieferer, vor allem aber die Fahrzeuge der Feuerwehr gedacht worden seien, erkundigte sich Simon Pfluger (CDU). Bürgermeister Georg Riedmann griff den von Dietmar Bitzenhofer gemachten Vorschlag auf: „für fünf, sechs Wochen einen Brunnen-Dummy aufzustellen“ – und erst anschließend die Standortentscheidung zu treffen.