So richtig glücklich ist damit keiner: Der jetzige Wochenmarkt-Standort auf dem Marktplatz ist ein leidlich praktikables Provisorium. Aber das war von vorneherein schon klar. Sein größtes Manko: Der Wegfall der Parkplätze, die den Ständen weichen müssen. Das trifft Händler wie Besucher gleichermaßen. Die einen registrieren weniger Frequenz, die anderen müssen weitere Wege in Kauf nehmen.
Auch die bislang geplante Rückkehr des Marktes in die Marktstraße nach dem Abschluss der dortigen Bauarbeiten im Frühjahr ruft vor allem bei den Händlern keine Begeisterung hervor: Die Gasse ist eng, das Rangieren mühsam und falls der neue Brunnen doch noch gebaut werden sollte, wird es noch enger werden. Und der klassische Markt und der Bauernmarkt, der dann wieder in den Schlossweg zurück müsste, wären wieder getrennt. Auch das sind keine berauschenden Aussichten.
Kein Wunder, dass die Debatte um die Hauptstraße nun Fahrt aufnimmt. Der einmalige Umzug dorthin im November wurde von allen gelobt, von den Händlern und auch von den Besuchern. Die Händler freuten sich über mehr Kundschaft, die Besucher über ein üppiges Parkplatzangebot in Laufweite. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten, denen sich auch das Rathaus auf Dauer nicht entziehen kann.
Vorschlag: Eine lange Markt-Achse
Dort hat man vor allem noch die Einzelhändler in der Marktstraße im Blick, die sicherlich zu Recht befürchten, dass die Marktbesucher dann einen Bogen um ihre Altstadt machen könnten. Doch vielleicht gäbe es einen Kompromiss, mit dem alle leben können: Man würde den klassischen Markt in die Hauptstraße verlegen, von der Volksbank am einen Ende bis zum Stadtgraben am anderen. Und den Bauernmarkt würde man dann auf der gegenüberliegenden Seite des Stadtgrabens anschließen, in die Marktstraße hinein. Dann hätte man eine lange Wochenmarkt-Achse, die die Hauptstraße mit der Marktstraße verbindet. Die neue Einkaufsmeile hätte Frequenz, die Altstadt ebenso und der Bauernmarkt läge nicht mehr im Abseits. Und parken könnten die Besucher an beiden Enden des Marktes: Oben auf dem Marktplatz und am anderen Ende in den Parkhäusern rund um die Hauptstraße. Wie wäre diese Idee?