Die Welt ist ein Dorf – auch in Markdorf. Hier macht sich eine Unternehmer-Gruppe dieses sogenannte Kleine-Welt-Modell zunutze, nachdem sich zwischen beliebigen Menschen Beziehungslinien ziehen lassen – und das weltweit. Dieses Sechs-Ecken-Prinzip wurde auf dem Stotz Hof öfter angesprochen, als sich dort eine Gruppe mittelständischer Unternehmer zur Gründung eines eigenen Netzwerks getroffen hat. Die Geschäftsleute schlossen sich zu einem eigenen neuen Markdorfer Team im weltweit agierenden Unternehmensnetzwerk Business Network International (BNI) zusammen.
Ein Lob auf den Mittelstand
Bürgermeister Georg Riedmann gratulierte zur Gründung. Er lobte die kleinen und mittelständischen Unternehmen – auch für deren Optimismus. Aus seiner Sicht trügen sie gerade in schwierigen Zeiten sehr viel für die wirtschaftliche Stabilität in der Region bei. Es seien die Handwerksbetriebe, die Dienstleister, die einen verlässlichen Beitrag zu den städtischen Gewerbesteuereinnahmen leisteten, so Riedmann. Der Bürgermeister sagte der neuen Gruppe Unterstützung seitens der Stadt zu.

Gabentausch im Netzwerk
„Wer gibt, gewinnt“, lautet das Leitwort des Unternehmensnetzwerks, erklärte der Konstanzer Gebietsdirektor Achim Niess. Wer von der Netzwerk-Mitgliedschaft profitieren möchte, muss eine Aufnahmegebühr und einen Jahresbeitrag zahlen. Beides seien Investitionen, die sich lohnen, so Niess.
In der Netzwerkarbeit kann man sich helfen und gegenseitig unterstützen. So kann beispielsweise der Malerbetrieb dem Sanitärtechniker einen Auftrag vermitteln, der Innenarchitekt mit dem Küchenstudio kooperieren und der Steuerberater einem Mitglied Anlagetipps geben. Vernetzt sind die Mitglieder aber nicht nur innerhalb der Ortsgruppe, sondern auch regional, überregional – mitunter sogar weltweit, erklärte Achim Niess.

Immer nur einer, immer der Beste
Es gilt allerdings das Exklusivitätsprinzip, erläuterte Marius König, Überlinger Rechtsanwalt, BNI-Mitglied und Moderator des Gründungstreffens. So sei in jeder Gruppe immer nur ein Vertreter eines Gewerks, einer Branche vertreten. „Wir achten dabei sehr streng auf Qualität“, so König. Ohne gute Referenzen, ohne ausgiebige Prüfung werde niemand hineingelassen in die Ortsgruppe. Wer jemanden kenne und ihn anderen Mitgliedern empfehle, der möchte nicht enttäuschen. „Für die Qualitätsüberprüfung nimmt man sich viel Zeit“, erklärt Informationsdienstleister Julian Schür, Mitglied im neuen Markdorfer Netzwerk.

Unternehmer stellen sich vor
Bei einer Vorstellungsrunde bot sich die Gelegenheit, sich kennen zu lernen. So stellte Jürgen Dilpert seinen Malerbetrieb vor. „Von der Türzarge bis zum Zehnfamilienhaus machen wir alles“, erklärter der studierte Farbdesigner und Malermeister. Die Auftragslage sei gut – derzeit. Doch schon für den Winter zeichneten sich freie Kapazitäten ab.
Unternehmer Martin Widmann sucht nach neuen Mitarbeitern, aber auch nach Auszubildenden für seine Sanitär-, Heizungs- und Klimafirma. CDU-Stadträtin und Landwirtin Kerstin Mock nutzte die Vorstellungsrunde, um ihr Coaching-Programm vorzustellen. Die Mitglieder treffen sich donnerstags ab 6.45 Uhr auf dem Stotz Hof.