Lucie Fieber, Geschäftsführerin von Markdorf Marketing, hat im Gemeinderat ihren Tätigkeitsbericht fürs Jahr 2020 vorgelegt. Ihr Rückblick stand zunächst ganz im Zeichen der Coronapandemie. Die hatte wegen des im Frühjahr angeordneten Lockdowns auch in Markdorf das Geschäftsleben zum Erliegen gebracht. Alle nicht-systemrelevanten Geschäfte, aber auch Dienstleistungsbetriebe wie Friseure, Nagel- oder Fitnessstudios hatten schließen müssen. Für die Geschäfte des täglichen Bedarfs galt diese Bestimmung jedoch nicht. Umso wichtiger war es, die von den Behörden und Verbänden eintreffenden Reglementierungen so aufzubereiten, dass sie für die Markdorfer Geschäftsleute praktikabel wurden.

Geschenkgutscheine und Gewinnspiele
Schwerpunkt ihrer Präsentation waren aber jene Anstrengungen, mit denen sie die Markdorfer Geschäftstätigkeit wieder ankurbeln wollte und auch weiterhin will. Eine große Rolle spielen dabei Geschenkgutscheine, die direkt verteilt werden oder per Gewinnspiel an die Bürger gehen. Willkommensgeschenke für Kinder sollen Familien in die Innenstadt locken.

Künftig gibt es Unterstützung von der IHK
Und noch etwas ändert sich beim Standortmarketing: Künftig darf Lucie Fieber bei ihren Bemühungen auf externe Hilfe bauen: Josef Röll, Innenstadtberater der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), hat zugesagt, die Stadt unter anderem beim Leerstands-Management und in Fragen der Unternehmensnachfolge zu beraten. Ein Projektantrag für dass Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt des Landes werde aktuell geprüft, berichtete Fieber vor dem Rat.

Mittelaltermarkt, Sportaktionen und ein Tag der Landwirtschaft
Mit Kleinkunst und anderen „sympathischen Aufenthaltsakzenten“, so die Marketing-Geschäftsführerin, wolle sie weiterhin Kunden anlocken. Dabei denkt sie auch an besondere Angebote für Wanderer oder Radler. Geplant seien größere Veranstaltungen im Zweijahres-Rhythmus, etwa ein Mittelaltermarkt oder Sportevents. „Möglich wäre auch so etwas wie ein Tag der Landwirtschaft.“ Den wünscht sich Lucie Fieber im Teilort Ittendorf. Aufgegriffen werden auch publikumswirksame Themen wie etwa die Gesundheitsförderung. Derzeit befasst sie sich auch mit der geplanten Stadtmöblierung beziehungsweise Stadtbegrünung.

In den Lockdowns den Kontakt gehalten
In der Corona-Krise war für die Marketing-Chefin und ihre Mitarbeiterinnen schnelles Reagieren angesagt. Oft musste Fieber die am Freitagnachmittag eingetroffenen Reglementierungen auf den folgenden Montag hin „übersetzen“. Das heißt, jene Eckpunkte herausziehen und zusammenfassen, dass sie für die Markdorfer Gastronomen und Ladenbetreiber rasch anwendbar wurden. Was insbesondere für die Öffnung vieler Betriebe im Mai galt. Ihr Hauptanliegen sei gewesen, den Kontakt zu den Markdorfer Geschäftsleuten zu halten. Freilich habe sie auch den Kontakt zu den Kunden gesucht. Die Einkaufsmodelle „Click and Collect“ sowie „Click and Meet“ mit ihren Geschäftsanbahnungen im Internet mussten den Bürgern nahe gebracht werden. „Die Markdorfer sind überaus treue Kunden“, erläuterte Fieber das Einkaufsverhalten der Bürger, die in der Krise die Geschäfte in der Stadt unterstützen wollten. Dem Marketing-Team fiel in dieser Phase die Aufgabe zu, die „Click-and-Collect“- und „Click-and-Meet“-Betriebe per Sprüh-Hinweis auf den Gehwegen zu markieren, sodass die Angebote den Passanten ins Auge fielen.

Mit Kleinkunst die Kauflaune gesteigert
Um das Wiederanlaufen des Handels und der Dienstleistungen zu beschleunigen, orderte die Marketing-Leiterin Masken sowie Antigen-Schnelltests in großer Zahl. „Leider wurde die Auslieferung durch die Blockade des Suez-Kanals verzögert“, blickte Fieber auf den Stau im weltweiten Frachtverkehr zurück. Unproblematischer seien da die Aktionen zur Belebung der Innenstadt gewesen.

Mit Kleinkunst oder mit bunter Dekoration habe man versucht, die coronagedämpfte Stimmung der Innenstadtbesucher aufzuhellen und Kauflaune zu erzeugen. So wie auch viele andere Veranstalter musste Markdorf Marketing im vergangenen Jahr ins Internet ausweichen: „Die Gesundheitswochen gab es deswegen nur online“, erklärte Fieber.