Der Pflasterbelag auf der Marktstraße und auf dem Rathausvorplatz soll saniert werden. Außerdem soll ein Mobilitätsband eingebracht werden. Ein farbig abgesetzter Streifen im Marktstraßenpflaster, auf dem sich Rollstuhl- und Rollator-Fahrer ebenso andere gehbeeinträchtigte Personen barrierefrei bewegen können. Die dafür notwendigen Arbeiten soll das Gartenbauunternehmen Dunst aus Salem übernehmen. Das hat der Markdorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

In den Beratungsunterlagen war zuvor noch die Firma Negrassus aus Immenstaad vorgeschlagen worden. Sie hatte ein deutlich günstigeres Angebot vorgelegt. Die bei 627.000 Euro liegende Kostenberechnung wäre um rund 130.000 Euro unterschritten worden. Dagegen liegt das Angebot des Auftragnehmers aus Salem lediglich 24.000 Euro darunter. Dass die Firma Dunst nun zum Zuge kommt, liegt an der „kurzfristigen Absage“ des Immenstaader Gartenbaubetriebs, erläuterte Planer Helmut Hornstein.

Das Pflaster auf der Marktstraße wird saniert. Außerdem wird ein Mobilitätsstreifen eingebracht.
Das Pflaster auf der Marktstraße wird saniert. Außerdem wird ein Mobilitätsstreifen eingebracht. | Bild: Jörg Büsche

Belastung für ansässige Betriebe

„Die Marktstraße ist ein hochsensibler Bereich“, betonte Hornstein. Er hat dabei vor allem die mit dem Baustellenbetrieb verbundenen Belastungen für die ansässigen Geschäfte im Auge. Hier könne man sich keine Terminverschiebungen, keinerlei Unzuverlässigkeit erlauben. Die Arbeiten, so Hornstein weiter, werden in kleineren Abschnitten erledigt, damit die Marktstraße nicht großflächig abgesperrt werden muss. Näheres konnte der Stadtplaner jedoch noch nicht sagen. Ein Termin- und Ablaufplan kann erst erstellt werden, nachdem Gespräche mit den betroffenen Geschäftsleuten sowie den Marktbeschickern geführt worden sind.

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Mobilität für einen Baum

Freie-Wähler-Fraktionschef Dietmar Bitzenhofer wies auf „die Befahrbarkeit der Kleinen Steige“ hin. Sie müsse für eventuelle Feuerwehreinsätze erreichbar sein. Überdies sprach Bitzenhofer das von Helmut Hornstein vorgeschlagene Baumbeet auf dem Standort des früheren Rathausbrunnens an. Statt eines festen Quartiers in einer Pflanzgrube schlug Bitzenhofer eine mobile Lösung vor. „In Großstädten macht man gute Erfahrungen mit fahrbaren Pflanzkästen.“

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ZIZ-Programm macht Sanierung erst möglich

Uwe Achilles, Fraktionssprecher der SPD, erkundigte sich nach weiteren Plänen. Er schaute auf die Kirchenmauer und auf den Übergang zum Marktplatz. „Wird in diesem Bereich auch an eine weitere Aufwertung gedacht?“. Langfristig ja, lautete Bürgermeister Georg Riedmanns Antwort. Kurz- und mittelfristig fehlten jedoch die Mittel. Dass Mittel aus dem Fördertopf „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) fließen, mache die Sanierung des Innenstadtpflasters überhaupt erst möglich. „Ohne diese Gelder bekämen wir weder ein neues Pflaster noch einen neuen Brunnen – das passt wie Puzzleteilchen“, so Riedmann.

Wann die Pflasterarbeiten auf der Marktstraße beginnen, steht noch nicht fest. Hier ein Archivbild von den Sanierungarbeiten in der ...
Wann die Pflasterarbeiten auf der Marktstraße beginnen, steht noch nicht fest. Hier ein Archivbild von den Sanierungarbeiten in der Ulrichstraße im vergangnen Sommer. | Bild: Jörg Büsche

Längst fälliger Beitrag zu mehr Attraktivität

„Die Sinnhaftigkeit der Mobilitätsband-Maßnahme“, zog Rolf Haas (FDP) in Zweifel. Uwe Achilles widersprach ihm. Das marode Pflaster bereite Gehbeeinträchtigten „Riesenprobleme“. Insofern sei er froh über die beschlossene Sanierung. Ein Mobilitätsband aber biete mehr Barrierefreiheit.

Joachim Mutschler, Fraktionssprecher der Umweltgruppe, wertet die Pflastersanierung als Beitrag zur Attraktivierung der Innenstadt. „Man braucht ja bloß offenen Auges durch die Stadt gehen, um zu erkennen, wie notwendig das ist.“ Weit weniger Gefallen findet seine Fraktionskollegin Christiane Oßwald an den sanierten Stellen im Ulrichstraßen-Pflaster. „Das sieht ja übel geflickt aus.“ Ihr widersprach Bürgermeister Riedmann. Dort sei jener Farbton zu erkennen, der nach der Sanierung den Gesamteindruck bestimmen werde.

Nicht „übel geflickt“ ist die Ulrichstraße, sondern im Ton der neuen Pflasterrung.
Nicht „übel geflickt“ ist die Ulrichstraße, sondern im Ton der neuen Pflasterrung. | Bild: Jörg Büsche

Mittel für Gemeindestraßen ausgeschöpft

Nach der Kostenverteilung fragte Susanne Sträßle (CDU). Denn nur für die Marktstraßensanierung fließen Fördermittel aus dem ZIZ-Programm – und zwar 33.000 Euro. Die übrigen 300.000 Euro kommen aus dem städtischen Haushalt. „Bleibt uns denn dann noch was für die Gemeindestraßen?“ Und Kerstin Mock erkundigte sich nach den Feldwegen. „Werden die dann noch geflickt“, fragt die CDU-Stadträtin. Dafür sei Geld da, erklärte Stadtkämmerer Michael Lissner. Die Mittel in der Kostenstelle „Gemeindestraßen und Plätze“ hingegen seien zunächst ausgeschöpft.