Traute Zweisamkeit auf dem Bischofschloss. Nach einem Jahr gähnender Leere hat sich ein neues Storchenpaar im Nest eingefunden. BUND-Storchenbeauftragte Ira Gemmeke ist hocherfreut. „Unser neues Schlossstorchpaar, kam, sah, siegte und paarte sich. Herzlich Willkommen auf dem Schloss, bitte bleibt da und werdet glückliche Eltern“, schreibt sie am 18. März auf der Facebook-Seite „Storchennest auf dem Bischofschloss“.
Kamera überträgt Bilder aus dem Storchennest
Auf dieser Seite gibt es täglich Neuigkeiten über das Treiben der Störche, denn die auf dem Dach angebrachte Kamera funktioniert wieder und überträgt Live-Aufnahmen der Tiere. „Wir hoffen, dass die beiden mehr Glück haben als unser vorheriges Schlosspaar“, sagt Ira Gemmeke. 2019 hatte sich in luftiger Höhe ein Drama abgespielt, als alle vier Storchenküken aufgrund des nassen und kalten Wetters innerhalb eines Tages starben. 2020 war das Nest verwaist geblieben. Gemmekes Theorie vor einem Jahr: Auch Störche kommunizieren miteinander und es könne gut sein, dass das Nest auf dem Bischofschloss als „Unglücksnest“ gelte.
Nun scheint dieser Fluch besiegt. Mittlerweile ist das Storchenpaar schon seit ein paar Tagen auf dem Nest zuhause und Ira Gemmeke hat folgende Beobachtungen gemacht: Die neue Störchin ist viel unterwegs, der Storchenmann, der beringt ist und vom Affenberg kommt, ist die meiste Zeit allein im Nest und sie kommt immer nur kurz hinzu. Er bewacht das Nest und macht es sich öfter auch mal liegend bequem. Zwischendurch sortiert er die Ästchen, neues Bau- oder Nistmaterial haben aber beide noch nicht viel angeschleppt. Bis zur Eiablage dauert es laut der Storchenexpertin aber noch drei bis vier Wochen. „Zeit genug, sich einzurichten“, so Gemmeke.
Storchenpaar lässt sich in Ittendorf nieder
Gute Neuigkeiten gibt es auch aus Ittendorf. Hier hat Mitte März ein drei Jahre alter Storch aus der Schweiz hinter dem Gasthaus Adler angefangen, ein Nest zu bauen. Dann hat sich ein unberingter Storch dazugesellt. „2018 war ein gutes Storchenjahr. Diese Jungtiere sind nun paarungsreif und suchen sie ihre Nester“, sagt Ira Gemmeke. Allerdings hat sich der Schweizer Storch auf dem Strommast eine etwas ungünstige Stelle ausgesucht.
Am Montag waren Mitarbeiter von „Netze BW“ vor Ort. Sie wollten eigentlich die Leitungen isolieren, damit den Störchen nichts passieren kann. „Allerdings haben die Störche das Nest nicht verlassen und dann dürfen wir nicht eingreifen“, berichtet Gemmeke. Nun wird es im Laufe der Woche einen neuen Versuch geben. „Dem jungen Storchenpaar wünschen wir eine erfolgreiche erste Brutsaison und allen Ittendorfern viel Freude beim Beobachten der neuen Dorfbewohner“, so Ira Gemmeke.