Eins vorweg, die Fasnet wird wohl für sehr lange Zeit nicht mehr so unbefangen gefeiert, wie in der Vergangenheit. Die Anschläge bei öffentlichen Veranstaltungen haben Spuren hinterlassen. Auch in Markdorf wurden am Samstag beim närrischen Treiben in der Innenstadt die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. So wurden mit Bauhoffahrzeugen, Fahrzeugen der Feuerwehr und schweren Geräten von Firmen sämtliche Zufahrtsstraßen gesperrt. Beim Lumpenball am Abend in der Stadthalle gab es nur „One Way“-Eintrittskarten. Das Sicherheitspersonal von professionellen Sicherheitsfirmen wurde erhöht. Ebenso wurden Türsteher, die den ganzen Abend die Seiteneingänge sicherten, positioniert.

Das schöne Wetter war sicherlich auch mit ein Grund, dass sehr viele Besucher den Rathaussturm und das Narrenbaumstellen vor Ort ...
Das schöne Wetter war sicherlich auch mit ein Grund, dass sehr viele Besucher den Rathaussturm und das Narrenbaumstellen vor Ort mitverfolgen. | Bild: Lang, Andreas

Vizezunftmeister Kevin Maraun vertrat beim Rathaussturm und Narrenbaumsetzen am Samstag Zunftmeisterin Birgit Beck, die krankheitsbedingt ausfiel. „Wir sind sehr dankbar, dass uns der Bauhof, die Feuerwehr und Firmen so großartig bezüglich Absperrungen unterstützen. Das hat das Sicherheitskonzept von Aufwand und kostentechnisch sehr entlastet“, so der Vizezunftmeister.

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Rathaus wird zur Notfallpraxis

Trotz der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen ließen sich die Narren die Freude an den Veranstaltungen nicht verderben. Zum Rathaussturm hatte die Stadtverwaltung aus aktuellem Anlass und taktischen Gründen das Rathaus in eine Notfallpraxis umfunktioniert und dort ihr Personal zum „medizinischen Fachpersonal“ modifiziert. Zum einen sollte somit die Notfallversorgung in der Gehrenbergstadt gesichert werden. Zum anderen hoffte man so, dass nach geltendem Kriegsrecht keine medizinischen Einrichtungen angegriffen werden und das Gebäude und ihre Mitarbeiter vom Angriff der Vermesser verschont bleiben. Unter der Regie von Stadtbauamtsleiterin Monika Gehweiler bemühte sich das medizinische Personal, die Besucher mit Tänzen, Pflästerchen sowie hochprozentiger Medizin bei Laune zu halten.

Das Rathaus-Team versorgt die Besucher rührend mit Pflästerchen.
Das Rathaus-Team versorgt die Besucher rührend mit Pflästerchen. | Bild: Lang, Andreas

Bürgermeister hat beim Krankentransport viel Arbeit

Viel zu lachen gab es bei den Behandlungsmethoden der Rathaus-Mediziner, die schon seltsame Wiederbelebungen starteten oder angebliche Knochenbrüche kurierten. Bürgermeister Georg Riedmann war als Rettungssanitäter unterwegs und hatte mit einem umgebauten Schubkarren viel zu tun, um den Krankentransport zu sichern.

Obervermesser Clemens Scheidweiler (rechts) hat einen teuflischen Plan und lässt Bürgermeister Georg Riedmann eine angebliche Bombe ...
Obervermesser Clemens Scheidweiler (rechts) hat einen teuflischen Plan und lässt Bürgermeister Georg Riedmann eine angebliche Bombe entschärfen. | Bild: Lang, Andreas

Doch die Vermesser durchbrachen mit lautem Geschrei das friedliche Treiben, sprengten förmlich die Idylle und nahmen nach kurzem Prozess die Regierungsgewalt an sich. Zudem hatten sie noch eine „Sexbombe“ im Gepäck, die der Bürgermeister unter großem Gelächter der Zuschauer entschärfen musste. Am Ende platzte die Bombe und es flog Konfetti durch die Luft.

Mit großem Hauruck stemmen 17 Zimmermänner und eine Zimmerfrau den 23 Meter hohen Narrenbaum auf dem Marktplatz in die Senkrechte.
Mit großem Hauruck stemmen 17 Zimmermänner und eine Zimmerfrau den 23 Meter hohen Narrenbaum auf dem Marktplatz in die Senkrechte. | Bild: Lang, Andreas

Im Anschluss stemmten 17 Zimmermänner und eine Zimmerfrau den 23 Meter langen und knapp eine Tonne schweren Narrenbaum in Rekordzeit in die Senkrechte. Mit diesem Narrensymbol wird die Regierungsmacht der Narren demonstriert.

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