Der Gemeinderat hat dem vom Stuttgarter Büro ORPlan entwickelten Bebauungsplan-Vorentwurf fürs Baugebiet Klosteröschle zugestimmt und zugleich auch den Weg frei gemacht für die Beteiligung von Öffentlichkeit, Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange. Der vorläufige Bebauungsplan basiert auf den städtebaulichen Entwürfen, die das Düsseldorfer Architekturbüro Thomas Schüler Architekten Stadtplaner für die 3,5-Hektar-Fläche im Südosten Markdorfs entwickelt hat.
Die Mitte des Quartiers wird urban werden
Entstehen soll ein Mischquartier für Wohn- und Gewerbegebäude. Wobei, so der Hinweis von Bürgermeister Georg Riedmann, die ursprünglich ins Auge gefassten Handwerkerhöfe am Südrand des Areals inzwischen „vom Tisch“ seien – eher schon könne man an Dienstleistungsbetriebe denken.
Das Düsseldorfer Büro hat das Baugebiet in sieben Baufelder eingeteilt. Im Nordosten sollen Doppel- und Einzelhäuser entstehen, gewissermaßen als Übergang zu der im Osten des Areals angrenzenden Bestandswohnbebauung. Die übrigen Baufelder gruppieren sich um die begrünte Mitte des Quartiers. Die sie umgebenden dreigeschossigen Gebäude verleihen diesem Bereich einen urbanen Charakter. An einigen Stellen des Quartiers ist indes auch eine viergeschossige Bauweise vorgesehen.

Verkehrsarmut ist gewünscht
Grundsätzlich setzt das Plankonzept auf möglichst wenig Individualverkehr innerhalb des Quartiers. Für die zentralen Baufelder sind Tiefgaragen geplant. In den übrigen Baufeldern sollen Garagen beziehungsweise Carports errichtet werden. Ansonsten zielt die Planung auf eine Reduzierung der Parkflächen in dem Baugebiet, um den gewünschten „autoarmen“ Zustand zu erreichen.
Quartier mit Schwammcharakter
Baumpflanzung ist keineswegs nur in der grünen Mitte vorgesehen, mit ihrer Spiel- und Begegnungsfläche. Bäume ragen laut Planung auch an den Baufeldgrenzen und entlang der Straßen und Wege innerhalb des Areals empor. Sie leisten ebenfalls einen Beitrag zum Niederschlagskonzept fürs Quartier, das Regenwasser möglichst lange halten beziehungsweise verdunsten lassen will.
Weiteren Anteil am Niederschlagsmanagement haben begrünte Dächer und die privaten Gärten, für die, wie auch für die öffentlichen Flächen, eine Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Blühpflanzen für Stadt und private Eigentümer verbindlich sein wird. Die im Osten des Areals liegende Streuobstwiese ist ein Teil der zur Kompensation der Bodenversiegelung vorgesehenen Ausgleichsfläche.
Was tun gegen Ferienwohnungen?
CDU-Fraktionschefin Kerstin Mock erkundigte sich, ob und wie sich ausschließen lasse, dass der neu entstehende Wohnraum zur Vermietung von Ferienwohnungen genutzt wird. Der Bebauungsplan sehe eine derartige Einschränkung zwar nicht vor, doch ließen sich solche wohnungspolitischen Vorgaben bei der späteren Konzeptvergabe einbauen, war die Antwort der Planer.