Wasser marsch, hieß es am Mittwoch, 10. September 2003 in der Therme Meersburg. Der technische Betriebsleiter Matthias Pollmann war es, der vor 20 Jahren auf den Knopf drückte. Mit gut 26 Grad sprudelte das Wasser, das in Riedetsweiler gefördert wird, damals in die Becken. Innerhalb weniger Wochen gingen zuerst die Therme in Meersburg und dann die Therme in Überlingen an den Start. Das Land förderte den Bau der 10 Millionen Euro teuren Bade- und Saunawelt am Meersburger Ufer mit 2,52 Millionen Euro. Die gleiche Summe floss in die Bodensee-Therme in Überlingen, wie im SÜDKURIER berichtet wurde.

Erster Gast in Meersburg war Landeswirtschaftsminister Walter Döring. Gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Heinz Tausendfreund und Ex-Betriebsleiter Erik Kerwer nahm er den Bau in Augenschein. Es entstand ein Foto, das die drei Männer dabei zeigt, wie sie im Außenbereich barfuß den Garten der Sinne erkunden. „Die Meersburg Therme leistet einen wichtigen Beitrag zum Ganzjahrestourismus am Bodensee und wird die Verweildauer der Gäste erhöhen“, sagte Walter Döring bei dem Rundgang. Den Zuschuss des Landes bezeichnete der Wirtschaftsminister als „absolut mutig“, war sich aber auch sicher, dass das Geld gut angelegt sei.

Konkurrenz zwischen Meersburg und Überlingen?
Das Bad in Überlingen schlug übrigens mit einer Gesamtinvestitionssumme von 17,8 Millionen Euro zu Buche und eröffnete am 1. November 2003. Direkte Konkurrenz zwischen den Angeboten der beiden Städte am Bodensee sahen Minister und Bürgermeister nicht. „Die Verdoppelung des Angebots sorgt für mehr Gäste, nicht für Konkurrenz“, erklärte Döring. Im Juni hatten Interessierte auf Einladung des „Fördervereins Thermalquelle“ zum dritten Mal die Baustelle besichtigt, wobei sich stehend in den Becken einmalige Ausblicke ergaben.

Die Eröffnungsgala mit 250 geladenen Gästen fand am 25. September statt. Das Thermalwasser hatte inzwischen eine Betriebstemperatur von 32 Grad im Innenbereich erreicht. Das Schwitzen im feinen Zwirn verlangte der Party-Gesellschaft einiges ab. Laut SÜDKURIER hüpfte allerdings niemand ins Wasser. Nur die Synchronschwimmerinnen, die eine schwimmende Torte an Land zogen, kamen in den Genuss, in dem Wasser zu weilen, um das sich an dem Abend alles drehte.

Ein Tag der offenen Tür folgte am 26. und der erste Bade- und Saunatag am 27. September. Gerade einmal neun Jahre waren damit zwischen der Entdeckung des Wassers in Riedetsweiler und der Eröffnung der Therme vergangen. Ein Kraftakt für die kleine Stadt, wie zu jener Zeit zu hören war. Betreiber des Bads war die GMF, Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen.
400 bade- und saunawillige Menschen aus weitem Umkreis kamen schließlich am 27. September in die Therme. Die ersten Besucher in der Schlange waren Bergisa Diersch aus Bad Dürrheim und Eberhard Gäbler aus Friedrichshafen. Sie wurden pünktlich um 10 Uhr von Bürgermeister Heinz Tausendfreund und Betriebsleiter Erik Kerwer begrüßt und erhielten kleine Aufmerksamkeiten.

„Wir haben Sole, hier ist Thermalwasser, mal sehen, was besser ist“, sagte Bergisa Diersch über den Grund ihres Besuches. Eberhard Gäbler fügte an: „Jedes Bad hat seine eigene Charakteristik, man kann nicht sagen, eins ist besser als das andere.“ Am Tag darauf wurden noch mehr Badegäste gezählt, die es sich in den Thermalbecken und den Saunen inklusive Pfahlbauhäuschen gut gehen ließen. „Der graue Alltag ist weg“, hieß es im SÜDKURIER.
Sehen Sie hier noch einige unvergessliche Bilder aus jener Zeit.
