Nächster Schritt beim Projekt „Seewärme Meersburg“: Die beiden Gesellschafter, die Stadt Meersburg und das Stadtwerk am See, haben grünes Licht gegeben für Planung und Bau der Energiezentrale im Freibad. Sie wird künftig das Kernstück der neuen Wärmeversorgung in Meersburg.
Wärme aus dem Bodensee wird hier genutzt, um öffentliche und private Gebäude in der Kernstadt zu versorgen. „Wenn alles glattläuft, können wir 2026 die Therme mit Wärme versorgen“, kündigt Albert Klesel, Geschäftsführer der Seewärme Meersburg GmbH, in einer Mitteilung an.
Baubeginn derzeit noch unklar
Die Ausschreibung für die Planungs- und Bauarbeiten haben bereits begonnen. Im September werde mit der Vergabe der Aufträge für die erste Planungsphase gerechnet. Wann der Bau dann tatsächlich beginnt, ist noch unklar. „Durch den zwischenzeitlichen Förderstopp und unsere Abhängigkeit von anderen Partnern können wir aktuell noch keinen konkreten Baubeginn benennen“, sagt Sebastian Dix, Pressesprecher des Stadtwerks am See.

Eine weitere große Aufgabe neben dem Bau der Energiezentrale ist die Installation des Wärmenetzes. „Das werden wir sukzessive in den kommenden Jahren aufbauen“, kündigt Dix an. Wie lange die einzelnen Schritte dauern, hängt vom Aufwand ab. Der Bau von Wärmeleitungen im Außenbereich etwa sei mit vergleichsweise wenig Aufwand erledigt. Mehr Zeit in Anspruch nehme dagegen die Verlegung der Leitungen im Bereich der historischen Altstadt, weil dabei auf viele Gegebenheiten Rücksicht genommen werden muss – zum Beispiel auf Anwohner und den Verkehrsfluss.
Wie viele Gebäude an das Wärmenetz angeschlossen werden, steht derzeit noch nicht fest. „Wir haben mit den Gebäuden der Stadt und des Landes eine gewisse Grundauslastung, würden uns aber auch freuen, wenn viele Bürger unser Angebot annehmen und sich mit uns gemeinsam auf den Weg zur Klimaneutralität aufmachen“, sagt Stadtwerk-Sprecher Sebastian Dix.

Gebäude, die an das Wärmenetz angeschlossen werden sollen, müssen über eine Zentralheizung verfügen. Ansonsten gebe es keine Voraussetzungen. „Die Wärme wird über eine Übergabestation im Haus an das Hausnetz abgegeben. Für den Heizkreislauf im Haus spielt es dann keine Rolle, aus welcher Quelle die Wärme stammt“, erklärt Dix.
Informationsveranstaltung in Planung
Weil das Thema die Öffentlichkeit interessiert und sowohl bei der Stadt Meersburg als auch beim Stadtwerk zahlreiche Bürgeranfragen landen, ist eine Informationsveranstaltung zum Projekt geplant. „Hier möchten wir fundierte Aussagen über den Verlauf der Planungen und die Anschlussmöglichkeiten geben“, sagt Sebastian Dix. Einen Termin gibt es noch nicht.