Zwei Wochen früher als in den Vorjahren, und zwar am 1. Mai, hat das Frei- und Strandbad Meersburg die Saison eröffnet. Auch im Herbst wird die übliche Öffnungszeit um zwei Wochen bis Ende September verlängert. „Das sind insgesamt vier Wochen längere Öffnungszeit“, berichtet Fabian Dalmer, Betriebsleiter der Meersburg Therme, zu der auch das Freibad gehört.
Diese Verlängerung sei der Schließung der Therme für die einjährige Umbau- und Sanierungsphase zu verdanken, erklärt Dalmer. „Wir wollen den Badegästen eine Alternative bieten.“ Außerdem sei durch die Übernahme der Beschäftigten der Therme ausreichend Personal vorhanden.
Fachkräftemangel macht sich bemerkbar
Dennoch seien sie bei den Fachangestellten für Bädertechnik „eng gestrickt“, wie Dalmer erklärt. Der bundesweite Fachkräftemangel mache sich auch in Meersburg bemerkbar und einige Mitarbeiter der Therme hätten sich beruflich neu orientiert. Zwar sicherten auch Rettungsschwimmer den Badebetrieb, aber „eine technische Fachkraft muss mindestens immer vor Ort sein“, erklärt der Therme-Chef und verweist auf die Vorschriften für geschlossene Becken.
Dass in der Technik trotzdem der Wurm stecken kann, zeigt sich am ersten Öffnungstag des Jahres. Das Kinderbecken kann nicht eröffnet werden, es fehlt ein dringend benötigtes Ersatzteil. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das in den kommenden Tagen hinbekommen“, sagt Dalmer. Dann können auch die Allerkleinsten wieder planschen.
Das Kinderbecken ist das einzige Becken, das beheizt wird. Es hält durchgehend die Temperatur von 26 Grad Celsius. Das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken würde sich allein durch die Sonnenstrahlung aufwärmen. So sind es am Nachmittag des Eröffnungstages erfrischende 15 Grad Celsius, während im Bodensee knackige 12 Grad gemessen werden.
Erste Stammgäste kommen schon am frühen Morgen
Richtige Wasserratten schreckt das aber nicht ab. Der erste Stammgast – der noch eine Zehnerkarte aus dem Vorjahr hatte – geht direkt morgens um 9 Uhr schwimmen. Auch die Meersburgerin Annette Bohl lässt sich von den Temperaturen nicht abschrecken und schwimmt sowohl im Becken des Freibads als auch im Bodensee. Annette Bohl und ihr Partner Lothar Romeike seien eifrige Badegäste, sie kämen bereits seit 20 Jahren ins Freibad.
Da sie regelmäßig schwimmen gehen, besitzen die beiden eine Jahreskarte für das Bad. „Es ist schön, dass das Bad schon am 1. Mai aufgemacht hat“, sagt Lothar Romeike und fügt an, dass sie sonst immer eine traditionelle Maiwanderung machen würden. Annette Bohl freut sich besonders über die verlängerten Tagesöffnungszeiten: morgens eine Stunde früher und abends eine Stunde länger. Das komme den Frühschwimmern, aber auch den Berufstätigen zugute, meint Bohl.
Gemeinsamer Sprung ins kalte Wasser
„Ich bin eine richtige Wasserratte“, sagt Annette Bohl über sich selbst. „Auch wenn die Wassertemperaturen noch gewöhnungsbedürftig sind.“ Während ihr Partner Lothar Romeike zugibt, dass das Wasser für ihn „noch zu frisch“ ist, überredet sie Thermeleiter Dalmer zu einem gemeinsamen Sprung ins kalte Wasser.

Gegen die Wasserkälte gut geschützt sind Clemens Schwarz vom Landesverband Württemberg der Deutschen Lebensretter Gesellschaft (DLRG) und Jan Cramer vom DLRG Nordrhein. In Neoprenanzügen testen sie einen elektrischen Seabob zur Rettung von Schwimmern in Not.