Eltern von Kindergarten- und Schulkindern in Oberteuringen müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Erhöht werden ab September Kindergartengebühren, das Entgelt für das Mittagessen und das Betreuungsentgelt in der Teuringer-Tal-Schule.
In der Bürgerfragestunde des Gemeinderats, der am Donnerstag die Erhöhungen beschloss, meldete sich Sabine Sattlow-Heselhaus, Elternbeiratsvorsitzende des Rotach-Kindergartens, zu Wort: „Hoffentlich haben sich die Fraktionen gut überlegt, was sie den Eltern heute sagen wollen.“ Stand doch eine Steigerung der Kindergartengebühren in Höhe von 8,5 Prozent zur Diskussion. Unterstützung bekam Sattlow-Heselhaus von rund 25 Müttern und Vätern, die ebenfalls in die Gemeinderatssitzung gekommen sind. Die Erhöhung komme zur absoluten Unzeit, da die Familien, die ohnehin schon unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten leiden, zusätzlich massiv belastet werden, so Sattlow-Heselhaus. Der Elternbeirat forderte daher, die Erhöhung auf maximal 4,25 Prozent zu reduzieren.
Erhöhung in zwei Schritten
Bürgermeister Ralf Meßmer sprach von einem schwierigen Thema. „Die Gemeinde muss aber auch den Haushalt im Blick haben und das Geld muss irgendwo herkommen.“ Das angestrebte Ziel der Trägerverbände in Baden-Württemberg sei ein Kostendeckungsgrad von 20 Prozent durch die Beiträge der Eltern. „In Oberteuringen liegen wir aktuell bei zwölf Prozent“, informierte Meßmer. Die Schere dürfe seiner Meinung nach nicht weiter auseinandergehen. Letztlich sprachen sich die Räte für die Empfehlung des Kindergartenausschusses aus, nämlich die Kindergartengebühr in zwei Schritten zu erhöhen: 4,25 Prozent im September und weitere 4,25 Prozent im Januar.
Eine Gegenstimme gab es von der SPD-Fraktion, die eine Kindergartengebühr für Eltern grundsätzlich ablehnt. „Die Kindergärten sind die erste Bildungsstation und sollten umsonst sein“, argumentierte David Funes. Den Räten aller Fraktionen war anzumerken, dass ihnen die Entscheidung nicht leichtgefallen ist. „Das Splitten der Erhöhung nimmt aber etwas den Druck raus“, sagte Johannes Keller (Freie Wähler). 88 Prozent der Kindergartenkosten würden in Oberteuringen von der Allgemeinheit getragen, erinnerte Alexander Reuter (FDP). „Wir wollen Qualität und die kostet nun mal.“ Christian Gührer (CDU), selbst Vater eines Kindergartenkindes, sagte, wie schwer den Räten die Entscheidung falle. „Wir werden aber nicht um zweimal 4,25 Prozent Erhöhung herumkommen“, so Gührer.
Eltern müssen mehr zahlen
Teurer wird in den Oberteuringer Kindergärten ab 1. September auch das Mittagessen. Bisher hat der Dornahof als Lieferant die Portion zum Preis von 4,40 Euro angeboten, künftig kostet sie 4,65 Euro. Isst ein unter drei Jahre altes Kind an fünf Tagen pro Woche, bezahlen die Eltern künftig 85 statt 80,25 Euro im Monat. Für über dreijährige Kinder erhöht sich der Betrag von 97,75 auf 103,75 Euro.
Tiefer in die Tasche greifen müssen die Eltern nach den Sommerferien auch für zusätzliche Betreuung in der Schule. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, das Entgelt für eine Betreuungseinheit von monatlich 10 auf 11 Euro zu erhöhen. Erhoben werde das Betreuungsentgelt auch weiterhin für elf Monate im Jahr, teilte Kämmerer Hansjörg Langegger mit.