Oberteuringen – Das Jahr 2024 wird in Oberteuringen sicher nicht nur bei den unmittelbar Betroffenen für immer als Jahr des Starkregenereignisses im Gedächtnis bleiben. Geprägt haben das Jahr aber auch die Feste der Vereine und das ehrenamtliche Engagement.

Starkregen in Verbindung mit einem heftigen Hochwasser suchte die Rotach-Gemeinde am 26. Juli heim. Am Ende des Tages zählte die Feuerwehr insgesamt 109 Einsätze in Oberteuringen und Bitzenhofen. „Das Wetter ging um 5.50 Uhr los und kam absolut plötzlich“, berichtete Kommandant Björn Hussal. Es habe sich um bisher noch nicht gesehene Wassermenge gehandelt, die sich über das Dorf ergossen habe. Als Herausforderung nannte Kommandant Hussal, dass es für dieses plötzliche Ereignis keine Vorwarnung gegeben habe.

Betroffen war die Bevölkerung aber nicht nur von den Wassermassen, sondern auch von Schutt und Müll durch die Fluten in ihren Kellern. Insgesamt ging die Gemeinde von rund 220 Tonnen Müll aus, was Entsorgungskosten von etwa 55.000 Euro entsprach. Eindrucksvoll war die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, die tatkräftig mitanpackte, um die Gemeinde von Schlamm und Schutt zu befreien.

Engagement in vielen Bereichen

Das lebendige Vereinsleben von Oberteuringen zeigt sich zum Beispiel bei Veranstaltungen wie dem Blütenfest. An fünf Tagen über den 1. Mai rockte der Musikverein Oberteuringen zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr und weiteren Helfern aus der Gemeinde die Großveranstaltung im Festzelt. Ob beim Teuringer Sonntag im Juli, dem örtlichen Fest der Vereine, oder beim Floriansfest der Feuerwehr Anfang September – die Oberteuringer nutzten die Gelegenheiten zum Feiern und gemütlichen Beisammensein.

Bekannt ist die Rotach-Gemeinde aber auch für ihr aktives Ehrenamt. Drei Jahre nach seiner Gründung hat sich der Verein Teuringer Busle etabliert. Bereits seit Januar bietet er einen dritten Fahrtag für weniger mobile Bürger an. Auch der neu gegründete Verein „à la carte“ hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren und Hilfsbedürftige zu fördern und zu unterstützen. Erstmals gab es im Oktober durch private Initiative einen Warentauschtag im Saal der Post, der bei den Bürgern sehr gut ankam. Auch ein sogenannter Fairteiler, ein Schrank, in den jeder nicht mehr benötigte Lebensmittel hineinlegen oder welche herausnehmen kann, ist nur durch ehrenamtliches Engagement möglich. Seit Pfingsten steht er in der Eugen-Bolz-Straße 9 und wird von der Bevölkerung rege genutzt. Im Oktober wurde das Netzwerk Inklusives Oberteuringen rund um Inklusionsbeauftragte Annika Taube und Lara Volk von den Lebensräumen für Jung und Alt mit dem zweiten Platz des Deutschen Pflegeinnovationspreises ausgezeichnet.

Sieben neue Köpfe, davon drei weibliche, sind künftig im Gemeinderat Oberteuringen vertreten. Hat sich doch das Gremium aufgrund der inzwischen mehr als 5000 Einwohner von bislang 14 auf 18 Sitze vergrößert. Neu im Gemeinderat sind Markus Zimmermann, Alexander Keller, Saskia Köstlinger und Petra Mecking für die CDU. Für die Freien Wähler sind Fabian Hager, Martin Nägele und Claudia Rueß in das Gremium eingezogen. Stimmführerin war Sabine Müller (CDU) mit 3500 Stimmen.

Viel auf den Weg gebracht

Für die Gemeinderäte wurde es direkt interessant. Vom Umbau des Feuerwehrgerätehauses über den Solarpark in Behweiler, das rund 3,7 Hektar große Gewerbegebiet Bildeschle, die Sanierung des Franz-Roth-Platzes und den Anschluss der Kläranlage nach Friedrichshafen reichten die Planungen im zweiten Halbjahr 2024. Hier wird es auch im neuen Jahr für Verwaltung und Gemeinderat noch viel zu tun geben.