Die Kläranlage in Oberteuringen kommt an ihre Grenzen. Das Amt für Wasser und Bodenschutz des Bodenseekreises hat der Gemeindeverwaltung signalisiert, dass es einer weiteren Verschlechterung der gewässerökologischen Situation durch weitere Neubau- und Gewerbegebiete einen Riegel vorschieben wird. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung deshalb dafür aus, den Bau eines 900 Quadratmeter großen Retentionsbodenfilters hinter der Kläranlage und die notwendige Ausschreibung in die Wege zu leiten.

Zuvor war über ein gewässerökologisches Gutachten, erstellt vom Ingenieurbüro Wasser-Müller, festgestellt worden, dass am Regenüberlaufbecken 24 in Hefigkofen und am Regenüberlaufbecken auf der Kläranlage Maßnahmen notwendig sind, um den ökologischen Zustand der Rotach zu verbessern. Alternative zum Retentionsbodenfilter wäre eine Beckenumnutzung auf der Kläranlage. „Das ist zwar technisch möglich, aber die Lage wird dadurch nicht optimal verbessert“, sagte Winfried Eberhard, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Wasser-Müller.

Vom Amt für Wasser und Bodenschutz des Bodenseekreises sprach sich Klaus Ruff für den Retentionsbodenfilter aus. „Er puffert, filtert und reinigt, bietet viel mehr Erweiterungsmöglichkeiten und ist eindeutig ein Zukunftssystem.“ Selbst Arzneimittelrückstände würden über den Filter zu 50 Prozent eliminiert. Winfried Eberhard führte als weiteren Vorteil an, dass der Retentionsbodenfilter im Betrieb sehr kostengünstig sei. Bürgermeister Ralf Meßmer teilte mit, dass für das vorgesehene Gebiet hinter der Kläranlage bereits Verhandlungen in Sachen Grunderwerb laufen würden.

Die Beckenumnutzung der Kläranlage wäre zwar im Bau mit 996.000 Euro im Vergleich zu den Kosten in Höhe von 1,23 Millionen Euro für den Retentionsbodenfilter günstiger. „Im Betrieb ist bei der Beckenumnutzung jedoch durch ein höheres Volumen und mehr Verschleiß mit Mehrkosten zu rechnen“, erläuterte Eberhard.