Seit Ende Juni bleibt im Gasthaus „Die Post“ in Oberteuringen die Küche kalt. Wirtin Sabrina Kellenberger hat vorzeitig ihren Pachtvertrag gekündigt, wie Bürgermeister Ralf Meßmer auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigt. Das Lokal sei nicht wie gewünscht gelaufen, nennt Meßmer einen Grund für die Kündigung, die der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung angenommen hatte. Sabrina Kellenberger hatte das Lokal im März 2019 übernommen. Bis Ende 2018 war ‚Die Post‘ rund zehn Jahre lang von Norbert und Susanne Finke umgetrieben worden, Personalmangel gab damals mit den Ausschlag für die Entscheidung der Wirtsleute, das Lokal abzugeben.
Fenster und Fassade sind marode
Die Ausschreibung eines neuen Pächters wäre eigentlich der logische Schritt, sei aber in der Vergangenheit nicht ganz einfach gewesen, sagt Bürgermeister Ralf Meßmer zum aktuellen Stand des zentral gelegenen Gasthauses mit angeschlossenem Saal für größere Veranstaltungen. „Im alten Gastraum sind Fenster und Fassade marode und das macht schon die Hälfte der Wirtschaft aus“, erläutert Meßmer.
Bei einer erneuten Verpachtung käme die Gemeinde als Eigentümerin deshalb unter Zugzwang in Sachen Sanierung. Eine Rolle spiele das Gebäude mit Blick auf das alte Schulgebäude auf der anderen Straßenseite. „Eine Idee ist, dass hier ein Hotel entsteht, und da wollen wir die beiden Grundstücke als Ganzes denken“, berichtet der Bürgermeister. Aktuell wolle man sich aber noch nicht festlegen. Vielmehr bieten zwei freie Flächen auch eine Chancen.
Entscheidung soll nach der Sommerpause fallen
Nichtsdestotrotz wird der Saal vor allem von den Vereinen für ihre Veranstaltungen wie das Konzert des Musikvereins dringend benötigt. Auch der Neujahrsempfang der Gemeinde wird hier ausgerichtet. Laut Meßmer gibt es bereits einen ortsansässigen Interessenten, der die Bewirtung bei Veranstaltungen übernehmen würde. Außerdem möchte er im Saal Events ausrichten, von Hochzeiten bis zu Geburtstagsfeiern. „Nach der Sommerpause wird sich der Gemeinderat mit dem Konzept befassen und eine Entscheidung treffen“, kündigt der Bürgermeister an.

Schon vorher kann die Narrenzunft Teuringer Johle ihre Mitgliederversammlung im Saal abhalten und dabei selbst für Getränke sorgen. „Das ist aber eine Ausnahme, um dem Verein seine Veranstaltung zu ermöglichen“, betont Ralf Meßmer. Auch die Nutzung der Kegelbahn kann weiter aufrecht erhalten werden. Organisation, Abrechnung der Nebenkosten und Reinigung laufen über die Gemeinde.