Einstimmig sprach sich der Gemeinderat Oberteuringen dafür aus, die ehemalige Hausmeisterwohnung in der Augustin-Bea-Straße 2 als Anschlussunterbringung für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen.

Zwischen 50 und 80 Geflüchtete würden jeden Monat im Bodenseekreis ankommen, berichtete Bürgermeister Ralf Meßmer. „Hier in Oberteuringen müssen wir bis Jahresende 18 Personen aufnehmen.“ Wenn nicht weitere Sporthallen belegt und andere Notunterkünfte geschaffen werden sollen, müssten die Städte und Gemeinden jeden möglichen Wohnraum zur Unterbringung zur Verfügung stellen. Die ehemalige Hausmeisterwohnung, in der sich bis zum Umzug der Schule die Mensa befand, sei leicht in Betrieb zu nehmen. „Das Gebäude ist technisch in Ordnung und der Aufwand für die Nutzung als Wohnung überschaubar“, sagte Meßmer. Durch ihre Aufteilung würde sie sich für eine Familie anbieten.

Franz Keller (CDU) unterstrich, dass die Belegung durch eine Familie sehr wünschenswert sei. Der Grund: In der ehemaligen Schule in unmittelbarer Nachbarschaft sind aktuell wegen eines Wasserschadens Gruppen des Kindergartens St. Martin untergebracht. „Da sehe ich Konfliktpotenzial“, gab Keller zu bedenken. Da sich im Haus nur eine Toilette befindet, regte Eugen Rueß (Freie Wähler) an, sich über den Aufbau von Sanitärcontainern Gedanken zu machen. „Wir sollten nicht nur die Wohnung, sondern das gesamte Gebäude im Blick haben.“ Meßmer entgegnete, dass man darüber nachgedacht habe, aber dass die aktuelle Situation dagegen spreche. Da für das alte Schulareal derzeit verschiedene Nutzungskonzepte diskutiert werden, soll die Flüchtlingsunterkunft nur bis zur Entscheidung über die Gesamtkonzeption befristet werden.

Neben der ehemaligen Hausmeisterwohnung werde auch die Obdachlosenunterkunft in der Alemannenstraße mit Geflüchteten belegt, kündigte Meßmer an und appellierte an die Bürger, leerstehenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. „Der Druck steigt.“