Owingen Die Freiwillige Feuerwehr Owingen veranstaltete ihr 18. Duathlon zusammen mit ihrem Feuerwehrfest und demonstrierte ihre Verankerung im Gemeindeleben. Zur Mittagszeit waren in Owingens grüner Mitte alle aufgestellten Biertische voll belegt. Das Sportereignis Duathlon geriet dabei zur Nebensache. Die Owinger wollten auf dem sonntäglichen Frühschoppen mit ihrer Feuerwehr feiern.

Schlag 10 Uhr erfolgte der Startschuss für die insgesamt 65 Teilnehmer des Duathlons. Zunächst ging es auf den Fünf-Kilometer-Lauf. Dem schloss sich direkt eine 22,5-Kilometer-Radrundstrecke an. Der beste Sportler fuhr nach gut 56 Minuten über die Ziellinie. Eine offizielle Zeitnahme gab es nicht. Feuerwehrkommandant Markus Endres konnte die Zeiten der Zieleinläufe nur anhand der Uhrzeit durchgeben. Dass es keine Sportveranstaltung im herkömmlichen Sinne war, zeigte sich auch darin, dass es keine Siegerehrung gab. Anhand der Startnummern wurden die Preisträger gezogen. Mehr Tombola als Wettkampfsport.

Viel wichtiger waren dem Veranstalter und den Teilnehmern die Gaudi. Schon für die Veteranen dieses ungewöhnlichen sportlichen Ereignisses konnten sich an die Anfangsjahre vor zwanzig Jahren erinnern. Schon damals gab es keine Zeitmessung und es ging dabei mehr um das Beisammensein und das Kameradschaftliche als sportliche Bestleistungen.

Dabei wurde der Feuerwehr Duathlon mit einer ernsten Absicht aus der Taufe gehoben. 2002 zeigte eine Studie auf, dass die Kreislaufbelastung im Brandeinsatz so hoch ist, dass untrainierte Feuerwehrangehörige ein gesundheitliches Risiko eingehen. Um dieses Thema in die Wehren zu bringen, wurde der Feuerwehr-Duathlon als Ausdauersportart mit seinen zwei Disziplinen Laufen und Radfahren erfunden. Das Aufklärungsprogramm, das dabei aufgelegt wurde, nannte sich „Fit For Fire Fighting“. Im Juli 2005 fand der erste landesweite Wettkampf in Bruchsal mit über 4000 Teilnehmern statt. Seitdem findet das landesweite Ereignis alle zwei Jahre in einer anderen Stadt im Land statt.

In Bruchsal war damals auch die Owinger Wehr dabei. Die Teilnehmer waren begeistert. Altkommandant Helmut Endres hat daraufhin mit seinen Kameraden den Duathlon auf dem Feuerwehrfest der Abteilung Owingen etabliert. Die Ausschreibung für die Veranstaltung lief anfangs über den Landesfeuerwehrverband und den Internationalen Bodensee Feuerwehrbund. So fanden sich auch Teilnehmer aus Melchingen bei Burladingen und aus Bregenz-Rieden. Seitdem sind diese zwei Gruppierungen dabei.

Die Gruppe „Fit For Fire Fighting“ der Feuerwehr Melchingen wurde schon 2004 gegründet. Sie nahm heuer mit acht Teilnehmern am Fünf-Kilometer-Nordic-Walk teil. Doch auch für sie ist der Sport Nebensache. Denn sie bleiben immer an beiden Tagen des Feuerwehrfestes in Owingen. Zum geselligen Beisammensein erhöht sich die Teilnehmerzahl der Melchinger auf zwanzig. Wobei der angebotene Wurstsalat beim montäglichen Feierabendhock besonders gelobt wurde.

Unter den vielen jungen Teilnehmern des Duathlons fiel eine Dreier-Mädchengruppe der Owinger Jugendfeuerwehr auf. Die 13-, 14- und 15-Mädchen liefen zusammen und stiegen zeitgleich auf ihre Räder. Lotta Zillner, Lotta Endres und Hannah Bischoff fuhren auch gemeinsam ins Ziel. Es war ihre zweite Teilnahme. Mit ihrer sportlichen Leistung waren sie zufrieden. „Auch andere zum Laufen und zur Teilnahme bewegen“ haben sie sich als Ziel gesetzt. Mit dem Zieleinlauf war für die drei Freundinnen der Tag noch nicht gelaufen. Nach dem Umkleiden waren sie selbstverständlich im Service für die vielen Besucher aktiv.

Denn zur Mittagszeit waren alle Tische belegt. Gesamtkommandant Markus Endres konnte mit dem Zuspruch der Bevölkerung sehr zufrieden sein. Zeigte sich doch, dass die Wehr nicht nur für die Brandbekämpfung zuständig ist. Sie präsentierte sich als integrative Kraft im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde.