Peter Schober

Helle Aufregung herrschte am vergangenen Samstag im Salemer Teilort Rickenbach. Dort betreibt Hendrik Wocher aus Lippertsreute in der Dorfbachstraße seit sechs Jahren eine Satzfischzuchtanlage.

Alle Zuchtfische sind tot

Am späten Samstagabend stellte er fest, dass alle seine Zuchtfische tot sind. Auch im Dorfbach, aus dem die Satzfischzuchtanlage gespeist wird, wurden tote Fische gefunden. Nach der Ursache des Fischsterbens wird jetzt geforscht.

50 tote Tiere am Dorfbach

Der Vorfall wurde am Mittwoch durch einen an diese Zeitung übermittelten Polizeibericht bekannt. Danach sind in der Satzfischzuchtanlage etwa 75 000 Trüschen verendet. Außerdem wurden in dem kleinen Dorfbach auf einer Länge von rund 100 Metern etwa 50 verendete Bachforellen und Bachschmerlen gefunden.

Wasserproben werden untersucht

Zur Klärung der Ursache wurden noch am Samstag Wasserproben entnommen, die das Landratsamt untersuchen lässt. "Es muss wohl ein Schadstoffausstoß in den Bach gelangt sein", sagt Robert Schwarz, Pressesprecher des Landratsamts. Um welchen Stoff es sich handelt, dürfte seiner Aussage zufolge nicht einfach nachweisbar sein, nachdem das belastete Wasser den Bach schon passiert habe.

Toxikologische Untersuchung

Einige der verendeten Fische wurden in das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt Aulendorf gebracht. Von dort waren am Mittwoch keine Auskünfte zu erhalten. "Wir unterliegen der Verschwiegenheitspflicht", hieß es. Es wurde aber bestätigt, dass die verendeten Fische nach einer toxikologischen Untersuchung an das Untersuchungsamt Freiburg weitergegeben worden seien. Bis Ergebnisse vorlägen, könne es seine Zeit dauern.

Schaden von 50.000 Euro

Auch Hendrik Wocher wollte sich nicht näher zu dem Vorfall äußern, so lange der Verursacher des Fischsterbens nicht ermittelt sei. Er erklärte gestern nur, dass es in seiner Zuchtanlage zu einem Totalausfall gekommen sei. Vonseiten der Polizei wird der Schaden mit 50 000 Euro beziffert. Nach Aussage von Henrik Wocher war seine Zuchtanlage schon vor zwei Jahren von einer Wasserverunreinigung betroffen. Damals sei der Verursacher ermittelt und der Schaden durch eine Versicherung des Verursachers beglichen worden.