Vier Tage lang haben sich die Schüler der Grundschule Beuren vor allem künstlerisch betätigt und am Ende das gesamte Schulhaus mit ihren Kunstwerken ausgeschmückt. Schöner hätte der Rahmen zu der kleinen Feier anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Schule kaum sein können. Zahlreiche Eltern und ehemalige Schüler sind der Einladung gefolgt.
"Willkommen in unserer Schule – komm und fühl dich wie zu Haus. Einer für den andern – das macht unsre Schule aus!" Der Refrain des Schulsongs, mit dem die Schüler die Feier eröffneten, spiegelte den Geist, von dem die kleine Schule von Anfang an beseelt ist. Unterstrichen wurde dieser Geist noch durch die Aufschrift auf den neuen, blauen T-Shirts, die die Schüler zum 20-jährigen Geburtstag ihrer Schule erhalten haben. "Grundschule Beuren – lernen miteinander und voneinander", heißt es darauf.
"Ich habe mich sofort in die Atmosphäre dieser Schule verliebt", erinnerte sich Rektorin Sonja Fahlenbock an den Tag, an dem sie zum ersten Mal über die Schwelle des lichtdurchfluteten Schulhauses trat und auf lauter offene Klassenzimmertüren traf. Diese Offenheit habe sie beeindruckt. Sonja Fahlenbock hat die Leitung der Grundschule Beuren zum Schuljahrsbeginn 2014/15 übernommen und hat in dieser Funktion Matthias Heidenreich abgelöst, der als erster Schulleiter der Grundschule Beuren bis zu seiner Pensionierung einen unverwechselbaren Stempel gegeben hat. Als Geburtstagsgast fühlte auch er sich dort, wo er 17 Jahre lang gewirkt hat, wieder wie zu Haus und freute sich, dass seine pädagogische Grundlagenarbeit weiter Früchte trägt. "Mit Kopf, Herz und Verstand gehen wir alles an", fanden diese Früchte in dem Schulsong ihren Niederschlag.
"Dieser Song gibt ein treffendes Spiegelbild dieser Schule ab", sagte Bürgermeister Manfred Härle. Er warf einen Blick in die bewegten schulischen Annalen von Beuren und hob dabei das Jahr 1976 hervor, in dem die frühere Schule in Beuren geschlossen wurde. Die Schulpolitik des Landes habe sich damals für die Bündelung von Grundschulen zu größeren Einheiten entschieden. In diesem Zuge seien die Schüler von Beuren der Grundschule Mimmenhausen zugeschlagen worden. Als in den 1980er Jahren die Schülerzahlen deutlich angestiegen seien, sei es in der Grundschule Mimmenhausen zu eng geworden und das Oberschulamt habe die Gemeinde dazu gedrängt, in Beuren eine neue Schule zu errichten. Dies sei ein finanzieller Kraftakt für die Gemeinde gewesen. "Heute haben wir in Beuren eine kleine, aber attraktive Grundschule", betonte Härle.
Rektorin Fahlenbock sah die Hauptaufgabe ihrer Schule in der Zielsetzung, bei den Kindern die Freude am Lernen zu wecken und soziale Kompetenzen zu vermitteln. "Die Gesellschaft hat sich stark verändert, wir wollen unsere Kinder auf diese Welt vorbereiten", erklärte sie. Dabei dankte sie auch den Kooperationspartnern wie der Feuerwehrabteilung oder dem Musikverein, die den Unterrichtsalltag immer wieder mit Angeboten bereichern würden.
Zur Schulgeschichte
Im Jahr 1976 musste der Teilort Beuren eine bittere Pille schlucken. Auf Anordnung des Oberschulamtes musste die dortige Schule geschlossen werden. Damit war das Ende einer alten Bildungseinrichtung besiegelt. Fortan wurden die Schüler von Beuren und Altenbeuren, das in früheren Zeiten auch eine eigene Schule hatte, der Grundschule in Mimmenhausen zugeordnet. Als es dort aufgrund steigender Schülerzahlen zu eng wurde, wurde die Gemeinde Salem dazu aufgefordert, in Beuren eine neue Schule zu errichten. Mit dem Schuljahresbeginn 1997/98 fand die 20-jährige Ära in Beuren ohne Schule ein Ende. Ein neues Schulgebäude konnte eingeweiht werden. Die neue Schule startete mit sieben Klassen. Einige Jahre später war der Fortbestand der neuen Schule aufgrund wieder rückläufiger Schülerzahlen wieder gefährdet. Um einer erneuten Schließung der Grundschule vorzubeugen, wurden ihrem Schulbezirk im Jahr 2007 auch die Schüler aus Weildorf zugeschlagen. Heute wird die Schule einzügig mit rund 80 Schülern geführt.
