Vor einer großen, aus Nusszopf geformten 2025 begrüßte Bürgermeister Manfred Härle mit seiner Frau Claudia jeden Gast per Handschlag. Besonders ausgiebig tat er das bei Dekan Peter Nicola, für den es der letzte Neujahrsempfang in Salem in offizieller Position war. Für die Gemeinde sei das schwer nachvollziehbar, sagte Härle später in seiner Begrüßung der Funktionsträger und Ehrenamtlichen, ehe er auf das vergangene Jahr zurückblickte. Im voll besetzten Prinz-Max-Saal schlug er einen Bogen von den nationalen und internationalen Entwicklungen zu den Ereignissen auf kommunaler Ebene.

Härle hebt soziale Knotenpunkte hervor
Mit Fleiß und Disziplin habe man wichtige Projekte für die Verbesserung der kommunalen Infrastruktur und der sozialen Einrichtungen anstoßen oder abschließen können. Beispielhaft nannte der Bürgermeister den Spatenstich für das Dorfgemeinschaftshaus in Stefansfeld: Diese Gebäude in den Teilorten seien „ein Symbol für Zusammenhalt, Austausch und gelebte Demokratie“. Besonders hob er die Bildungseinrichtungen hervor: „Sie sind sozialer Knotenpunkt, Unterstützer von Familien und ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit einer Stadt oder einer Gemeinde.“ Angesichts der gestiegenen Anforderungen und Belastungen würdigte Härle die Arbeit des Kindergartenpersonals und der Lehrkräfte: „Ihre Mühen und Ihre Anstrengungen werden gesehen und geschätzt.“

Um den gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung zu erfüllen, werde man die Fritz-Baur-Grundschule für 2,5 Millionen Euro erweitern, außerdem könne die Gemeinde die angrenzende Grünfläche für eine künftige Erweiterung erwerben. Mangels Zuschüsse könne man hingegen die BZ-Turnhalle nicht grundlegend modernisieren, doch man werde in diesem Jahr die dringendsten Sanierungen angehen.

Investitionen für künftige Generationen
Auf dem Programm stehen außerdem der Ausbau der Nüffernstraße und die Sanierung des Kapellenwegs in Neufrach, der zweite Bauabschnitt der Schlossseeallee, der Neu- und Ausbau weiterer Radwege und des Glasfasernetzes. „Nur durch eine vorausschauende Pflege und Unterhaltung stellen wir sicher, dass zukünftige Generationen nicht unter einer Kostenlawine oder mangelnder Infrastruktur leiden müssen“, rechtfertigte der Bürgermeister die Investitionen. Die Erweiterung der Kläranlage in den kommenden beiden Jahren bezeichnete er als „wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung“.

Hochwasser bleibt in Erinnerung
Als besonders eindrücklich führte Härle das Hochwasser am 1. Juni an: Neben seinem Mitgefühl für die Betroffenen und dem Dank an alle Einsatzkräfte und Helfer versicherte er, für die Zukunft vorzusorgen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine Lösung für die Markgrafenstraße finden“, richtete er sich an Michael Prinz von Baden. Als weitere gute Nachrichten verkündete der Bürgermeister die Schaffung von preisgebundenem Wohnraum im Keltenring und die Planung für 24 Wohnungen und einem Ärztehaus in der Neuen Mitte. Da gegen das Baugebiet Neufrach-Ort ein Normenkontrollverfahren eingereicht wurde, müsse an der Stelle jedoch abgewartet werden. Um das Bahnhofareal wiederzubeleben und zumindest teilweise einer öffentlichen Nutzung zuzuführen, suche man einen Investor.

Für eine starke, vernetzte Wirtschaft stehe die Neugründung des Wirtschaftsforums und mit der Erweiterung des Gewerbegebiets biete man den heimischen Betrieben Perspektiven für Wachstum und Innovation. „Ich bin überzeugt, dass wir mit einer maßvollen und durchdachten Planung den richtigen Weg finden, um Wirtschaft und Umwelt in Einklang zu bringen“, so Härle. Mit dem Fischaufstieg an der Salemer Aach, neuen Photovoltaikanlagen und einer Biotopverbundplanung betonte er, sich langfristig für den Klima- und Artenschutz einzubringen.

Herausfordernd sei jedoch die krisenbedingte Verschärfung der Finanzlage der Kommunen bei wachsenden Aufgaben und schwindendem Personal. Dennoch werde man mit dem neuen Gemeinderat, allen Mitarbeitern sowie den zahlreichen ehrenamtlichen Aktiven entschlossen und kreativ auf alle Veränderungen reagieren. „Gemeinsam können wir die Herausforderungen, die vor uns liegen, besser bewältigen und dabei eine Gemeinschaft stärken, die durch Zusammenhalt, Verständnis und gegenseitige Unterstützung geprägt ist.“ Passend dazu beschloss die Jugendkapelle Salem unter der Leitung von Musikschulleiter Matthias Walser den offiziellen Teil mit „Imagine“ von John Lennon und „Viva la Vida“ von Coldplay.