Anfang Dezember, dicke Flocken fallen vom Himmel. Vor dem Wochenende wird deutlich: Der Schnee bleibt im ganzen Bodenseekreis liegen, nicht nur in den Höhenlagen. Und nicht jede Familie hat schon einen Schlitten zuhause – so ist also für Händler bei solch einer Wetterlage klar, dass die Nachfrage sprunghaft steigen wird. Aber wie flexibel können Geschäfte ein Angebot an Schlitten und Bobs bereithalten? Denn schließlich fordern die Geräte relativ viel Platz und verursachen entsprechend hohe Lagerkosten.

Erwin Gieringer, Geschäftsführer im Kaufhaus Schäfer in Salem.
Erwin Gieringer, Geschäftsführer im Kaufhaus Schäfer in Salem. | Bild: Tabea Müller

Kaufhaus Schäfer: Blick auf den Wetterbericht

Geschäftsführer Erwin Gieringer vom Kaufhaus Schäfer aus Salem hat seit Herbst den Wetterbericht im Blick. Als klar war, dass der Winter in unserer Region Einzug halten würde, bestellte er Schlitten und Bobs bei seinen Lieferanten. Hinzu kommen die Restbestände in seinem Lager aus dem Vorjahr. Sobald der Schnee dann fiel, verkaufte er bisher laut seinen eigenen Angaben bis zu 30 Stück pro Tag.

Intersport: Bestellung schon im März

Auch Uli Meilhammer, Mitarbeiter vom Sporthaus Schmidt in Überlingen, teilt auf Anfrage des SÜDKURIER mit, dass die Nachfrage an Schlitten und anderen Wintersportgeräten nicht abreiße. „Ich bekomme immer noch Anrufe von Leuten, die fragen, ob es noch Schlitten gibt“, berichtet er. Wie viele er an dem vergangenen Wochenende verkauft hat, könne er allerdings nicht genau beziffern. Während Gieringer vom Kaufhaus Schäfer relativ spontan in den Wochen vor der Saison seine Bestellung aufgibt, orderte Meilhammer von Intersport Schmidt bereits im März. Der eine lässt sich eher vom Wetterbericht leiten, für den anderen gleicht es eher einem Blick in die Glaskugel.

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Mit dem Ausblick, dass der Schnee zumindest in einigen Lagen noch etwas länger liegen bleiben wird, haben beide Geschäfte schon für Nachschub gesorgt und neue Schlitten bestellt. „Wichtig ist es, direkt nachzubestellen. Gerade dann, wenn in ganz Deutschland Schnee fällt, kommen die Hersteller oft nicht hinterher“, wie Erwin Gieringer berichtet.

Der Handel mit Schlitten im Advent funktioniert teils auch ohne Schnee. Uli Meilhammer sagt: „Der Schlitten ist ein sehr beliebtes Weihnachtsgeschenk und daher geht er vor allem vor Weihnachten besonders gut weg.“ Nach dem Fest reißt die Nachfrage abrupt ab. Sie komme nur dann nochmal in Schwung, wenn längere Zeit Schnee liegt, sagt Gieringer.

Welcher Schlitten ist im Trend?

Die Entscheidung zwischen einem Plastikbob mit Lenkrad und Bremsen oder einem klassischen Holzschlitten fällt vielen Kindern nicht leicht. Während im Sporthaus Schmidt in Überlingen zum Großteil Plastikbobs verkauft werden, hat Erwin Gieringer vom Kaufhaus Schäfer in Salem vor allem klassische Holzschlitten verkauft. Der Trend habe sich geändert. Warum? Darüber könne er nur spekulieren: „Die Holzschlitten sind einfach langlebiger und robuster bei dem Schnee“. Erwin Gieringer bezieht sich dabei auf die aktuelle Schneesituation. Ein Holzschlitten überlebe die Schanzen der Kinder auch deutlich besser als ein Plastikbob, erklärt der Geschäftsführer.