Nach Jahren der Standortsuche steht fest, wo der Mobilfunkmast für Tüfingen errichtet wird: Entgegen dem Mobilfunkstandortkonzept der Gemeinde will die Deutsche Funkturm GmbH den 43 Meter hohen Stahlgittermast auf dem Rössleberg nördlich der L200a in Richtung Stefansfeld platzieren.
Dialogverfahren ohne Ergebnis
Bürgermeister Manfred Härle offenbarte in der jüngsten Ausschusssitzung: „Der Gemeinderat hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, aber wir mussten feststellen, dass die Standortwahl nicht dem Gemeinderat obliegt.“ Ein Dialogverfahren mit der Telekom sei ohne Ergebnis verlaufen. Zwei südlich der Landesstraße gelegene Grundstücke am Menneberg, auf die man sich hätte einigen können, seien mittlerweile als Biotop deklariert, wie die stellvertretende Bauamtsleiterin Sarah Röck erklärte. Für das gewählte Grundstück nördlich der Landesstraße habe man vergeblich versucht, den Standort vom westlichen Grundstücksrand in Richtung Waldrand zu verlegen.
Härle prognostizierte, dass das Einvernehmen gegebenenfalls ersetzt werde. „Wenn sich ein Eigentümer zur Verfügung stellt und ein Bauantrag kommt, ist der privilegiert, dann läuft das durch“, sagte er über die Infrastrukturmaßnahme. Martin Möller (GoL) erkundigte sich nach den ursprünglichen Standortvorschlägen, von denen nicht alle ausgeschieden seien: „Warum ist das in Vergessenheit geraten?“ Der Bürgermeister wies das von sich: „Es liegt ein Antrag vor, darüber haben wir zu befinden – nicht über Entwicklungen, die im Vorfeld gelaufen sind.“
Petra Herter (CDU) sah keine Handhabe für Widerstand: „Wir wissen, dass wir den Funkmast brauchen.“ Arnim Eglauer (SPD) verwies auf die Zwänge der Mobilfunkanbieter, die die effizienteste Abdeckung per Simulation ermittelten. Henriette Fiedler (FWV) betonte den Handlungsbedarf: „Ich bin mal da gestanden mit einem medizinischen Notfall und konnte keinen Notruf absetzen.“ Ortsreferent Bernhard Möhrle bilanzierte: „Jeder benötigt ihn, aber in unmittelbarer Nachbarschaft tut man sich schwer.“ Der Antrag wurde einstimmig befürwortet.