Salem – „Seid ihr alle fit? Macht ihr alle mit?“, reimte Landvogt Michael Walser zum Start des Umzugs in Rickenbach auf der Tribüne. 1740 Hästräger aus 39 Zünften hatte der Narrenverein Rickenbacher Hennen zu seinem Freundschaftstreffen erwartet. Wie viele Besucher sich entlang der Ortsdurchfahrt aufgestellt hatten, konnte Narrenpräsidentin Daniela Reichle dagegen nur mutmaßen: „2017 waren es 1700 Leute, das sind heute sicher mehr“, schätzte sie angesichts des guten Wetters.
Der Anlass des großen Treffens der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee war profan: „Wir brauchen neue Häser und brauchen dafür Geld“, offenbarte Reichle. „Es ist größer geworden als gedacht, aber wir ziehen das jetzt durch“, verließ sie sich auf die 164 Helfer. Der Plan ging auf: Sowohl die Teilnehmer als auch die Schaulustigen genossen das fröhliche Treiben der Narren und die Partystimmung, die die Musikkapellen verbreiteten. Kleine Hexen überreichten noch kleineren Zuschauern Süßigkeiten, Zimmermänner badeten junge Frauen im Konfettikübel und manch ein Besucher wurde mehr oder weniger freiwillig ein Stück des Weges mitgenommen. „Es war echt gut“, sagte die 16-jährige Magdalene, die beide Seiten miterleben konnte. Von Klein auf bei den Trubepflegler Oberstenweiler aktiv, reihte sie sich bei zwei Freundinnen am Wegesrand ein, nachdem ihre Gruppe die Umzugsstrecke absolviert hatte. „Am meisten gefällt es mir, mit den Leuten zu agieren und mit ihnen Spaß zu haben“, sagte sie. Dabei treffe man immer jemanden – wie heute ihre Freundinnen Rimas und Emma. „Das war der beste Umzug, den ich je im Leben hatte“, sagte Rimas. Auch von kirchlicher Seite gab es Lob: „Großartig“, meinte Dekan Peter Nicola, „auf ein Neues, auch wenn ich nächstes Jahr nicht mehr hier Pfarrer bin.“
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Noch mehr Eindrücke gibt es in Bildergalerien zum Umzug:http://www.sk.de/12318000http://www.sk.de/12318004