Salem – Der von der Hardtwieble-Zunft organisierte Flohmarkt in Neufrach erfreut sich weit über den Salemer Ortsteil hinaus großer Beliebtheit. Bei herrlichem Sonnenwetter verteilen sich die Marktstände weit über die übliche Flaniermeile entlang des Prinz-Max-Festsaals und der Molke hinaus. „Wir kommen gerne her, aber nur bei schönem Wetter“, sind sich Anita Endres aus Seelfingen und ihre Nesselwanger Freundin, Erika Gommeringer, einig. Schon am frühen Morgen verkaufen sie gut: Schmuck, Milchkännchen und Taschen gehen bei ihnen über den Flohmarkttresen. Marion Kralik interessiert sich für Endres‘ schicke, schwarze Gummi-Stiefeletten. „Die würden perfekt zu meinem Outfit als Überlinger Wieble passen“, meint die Salemerin mit Stuttgarter Wurzeln. Danach gefragt, warum sie als Salemerin mit dem typischen Fuchsschwanz samt Hut der alten Wieber unterwegs sei, verweist sie auf ihre Überlinger Großeltern sowie ihre Arbeitsstelle dort. Sie habe nicht nur als Zaungast bei der Fasnet dabei sein wollen und sich deshalb eine Mitgliedschaft erbeten, erzählt Kralik und kauft die Gummischuhe. Die Verkäuferinnen freuen sich. Beherzt greifen die beiden zu ihren First Plesshörnern, die sie als Jägerinnen dabei haben, und blasen das Halali.
Am Flohmarktstand von Markus Fränke und Martin Paepke wird zwar nicht ins Horn gestoßen, Instrumente wie Schlagzeug oder Geige haben die beiden Ulmer aber neben Kleidung und Fastnachtsgürteln dennoch dabei. Die Erzieherinnen Elvira Böhler und Maria Krasteva aus Meersburg werden jedenfalls fündig bei ihnen. Stolz zeigt Böhler das zum Schnäppchenpreis von fünf Euro erstandene Blümchenkleid. „Das ist für den Besuch beim nächsten Überlinger Frauenkaffee“, sagt sie voller Vorfreude auf die nächste Fastnachtssaison. Schon von Weitem sind plötzlich Trommeln zu hören: Die wilden Neufracher Wikinger-Gesellen durchstreifen das mittlerweile dichte Marktgetümmel und erfreuen die staunenden Besucher von nah und fern mit rasanten Trommelklängen.