Jenna Santini und Mardiros Tavit

Es ist Sonntagvormittag im Wahllokal in der Fritz-Baur-Grundschule in Mimmenhausen. Bürgermeisterkandidatin und Salemer Bürgerin Birgit Baur gibt ihre Stimme ab. Baur trägt, wie es die Corona-Regeln für die Bürgermeisterwahl vorsehen, eine Mund-Nasen-Maske. Auch Wahlhelferin Ruth Wenzel ist mit einer Maske ausgestattet. Die Masken müssen die ganze Zeit über im Wahllokal getragen werden. Zum Ausfüllen der Wahlzettel sollten eigene Stifte mitgebracht werden. Desinfektionsmittel ist vorhanden.

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Die drei Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl 2020 in Salem sind Manfred Härle, Birgit Baur und Roland Martin. Sie stehen in dieser Reihenfolge auf dem Wahlzettel. Birgit Baur konnte als einzige der Bürgermeisterkandidaten in der Gemeinde wählen. Die beiden anderen sind nicht in Salem gemeldet, weswegen sie an der aktiven Wahl nicht teilnehmen dürfen. 9219 Salemer Bürger sind bei aktuell 11 689 Einwohnern wahlberechtigt.

In Mimmenhausen, dem Einwohner-stärksten von elf Teilorten, ist – neben der Fritz-Baur-Grundschule – ein weiteres Wahllokal eingerichtet: im Rathaus in der Neuen Mitte. In der Grundschule als auch im Rathaus ist großer Zuspruch seitens der Wahlberechtigten zu beobachten. Zeichnet sich also eine hohe Wahlbeteiligung ab? Petra Karg, Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, kann am Sonntagmittag auf Nachfrage noch keine Angaben zu einer möglichen Wahlbeteiligung machen.

Ergebnis frühestens um 19 Uhr

Die Stimmen werden ab 18 Uhr ausgezählt und dann erste Zahlen aus den elf Salemer Teilorten bekannt gegeben: auf einem Bildschirm vor dem Rathauseingang und im Internet. Der SÜDKURIER wird an dieser Stelle berichten. Frühestens um 19 Uhr soll das offizielle Ergebnis feststehen.

Manfred Härle, Birgit Baur und Roland Martin möchten in Salem Bürgermeister beziehungsweise Bürgermeisterin werden.
Manfred Härle, Birgit Baur und Roland Martin möchten in Salem Bürgermeister beziehungsweise Bürgermeisterin werden. | Bild: Mardiros Tavit

Bis dahin bleiben die Eindrücke und Aufzeichnungen der Wahlhelfer. Im Wahllokal im neuen Rathaus wurden zum Beispiel bis 12.30 Uhr 232 Stimmen abgegeben. Eingegangen sind auch die Stimmen von 202 Briefwählern. Insgesamt sind hier 1170 Bürger wahlberechtigt, heißt es vonseiten des Wahlhelfer-Teams im Rathaus.

Abstand halten, Mund-Nasen-Maske tragen: Diese Corona-bedingten Regeln gelten auch bei der Stimmabgabe im neuen Rathaus.
Abstand halten, Mund-Nasen-Maske tragen: Diese Corona-bedingten Regeln gelten auch bei der Stimmabgabe im neuen Rathaus. | Bild: Mardiros Tavit

In der Fritz-Baur-Grundschule wurden bis 13.20 Uhr 371 Wähler gezählt. Ebenfalls eingetroffen sind 251 Stimmen per Briefwahl. Insgesamt können 1429 Bürger in diesem Bereich ihre Stimmen abgeben. Sollte es an diesem Sonntag nicht zu einer Entscheidung kommen, wer Bürgermeister oder erste Bürgermeisterin der Gemeinde Salem wird, ist der zweite Wahlgang für 11. Oktober vorgesehen.

Auf dem Fußboden im Rathaus sind die Abstände und die Laufrichtungen markiert. Trotz der Maßnahmen gehen viele Bürger zum Wählen.
Auf dem Fußboden im Rathaus sind die Abstände und die Laufrichtungen markiert. Trotz der Maßnahmen gehen viele Bürger zum Wählen. | Bild: Mardiros Tavit

Zweiter Wahlgang vor 16 Jahren

Vor 16 Jahren, damals umfasste das Bewerberfeld zwölf Kandidaten und eine Kandidatin, wurde ein zweiter Wahlgang notwendig. Manfred Härle erzielte am 11. Juli 2004 30 Prozent der Stimmen, Ralf Petersen 29,5 Prozent und Michael Mielke 16,9 Prozent. 24 Stimmen trennten die Kandidaten Härle und Petersen voneinander. Die Wahlbeteiligung lag bei 55 Prozent.

Für den damaligen Bürgermeister Peter Allgaier war diese Quote zu gering. Unter dem Beifall von etwa 600 Bürgern forderte er im Prinz-Max-Saal für den zweiten Wahlgang eine höhere Wahlbeteiligung. Damit sollte nach seinen Angaben auch unterstrichen werden, wie wichtig das Amt des Bürgermeisters sei.

Der zweite Wahlgang fand am 25. Juli statt. Härle landete damals bei 48,9 Prozent, was 2202 Stimmen entsprach, und Petersen bei 47 Prozent, also 2116 Stimmen. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen hatten sie bei der Auszählung mehrmals die Positionen getauscht. An der Wahl beteiligten sich 55,7 Prozent der Wahlberechtigten. 86 Wählerstimmen gaben schließlich den Ausschlag.

Die drei weiteren auf dem Wahlzettel stehenden Bewerber spielten keine Rolle mehr. Die Anzahlen ihrer Stimmen lagen allesamt teils weit unter zehn Prozent. Um die 1000 Bürger verfolgten die Verkündigung des Ergebnisses des zweiten Wahlgangs im und vor dem Prinz-Max-Saal mit.

Acht Jahre später, am 30. September 2012, war wieder Bürgermeisterwahl in Salem. Manfred Härle war der einzige Kandidat. Er erhielt 92,2 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 33,9 Prozent. Das ergab insgesamt 2451 Stimmen. Wahlberechtigt waren damals 8576 Bürger, 643 weniger als 2020.

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Auf andere Namen entfielen 208 Stimmen. Das entspricht einem Anteil von 7,8 Prozent. 8,6 Prozent der Stimmen waren ungültig. Etwa 400 Bürger hatten die Bekanntgabe mitverfolgt. Da es nur einen Kandidaten gab, hatte lediglich bezüglich der Wahlbeteiligung Spannung in der Luft gelegen. Dies dürfte an diesem Sonntag mit drei Kandidaten anders sein.