„Tanz kleiner Gummi, Gummibär“, ertönt aus den Lautsprechern. Ein paar Kinder tanzen zum Lied. Und das vor dem Überlinger Münster. Schnell ist klar: In Überlingen ist wieder Kinderolympiade. Zum 13. Mal organisiert das MCD Sportmarketing die Veranstaltung, bei der verschiedene Überlinger (Sport-)Vereine sportliche Stationen organisieren, an denen die Kinder sich verschiedenen Fertigkeiten stellen müssen oder sich an neue Sportarten wagen können. Kinder von sechs bis zwölf Jahren können als Olympiadeteilnehmer mitmachen, Kinder unter sechs Jahren können verschiedenen Stationen, wie das Kinderschminken, besuchen.

Tanzschulinhaber und -lehrer Andreas Sieber bietet bei der Kinderolympiade eine Station zum Kindertanz mit „ersten Hip-Hop-Elementen“ an.
Tanzschulinhaber und -lehrer Andreas Sieber bietet bei der Kinderolympiade eine Station zum Kindertanz mit „ersten Hip-Hop-Elementen“ an. | Bild: Natan Pawluczuk

Eine der vertretenen Sportarten ist Tanzen. Tanzschulinhaber und -lehrer Andreas Sieber steht mit seinem Stand vor dem Überlinger Münster. Bei seinem Stand können die Kinder sich ans Kindertanzen mit „ersten Hip-Hop-Elementen“ versuchen, wie Sieber erklärt. „Wir hoffen, dass heute viele Kinder kommen“, sagt er. Seit 2018 ist Andreas Sieber bei der Kinderolympiade dabei, dieses Jahr aber zum ersten Mal mit der Tanzschule Sieber, wie er erklärt. Sieber plädiert für das Tanzen für Kinder: „Tanzen verbindet, man lernt neue Freunde kennen“. Dadurch sei das „Gruppenfeeling“ beim Tanzen höher als bei anderen Sportarten, wie Sieber erklärt.

Bei der Kinderolympiade zählt der Spaß, jedes Kind erhält eine Urkunde und eine Medaille. „Bei uns ist auch der Spaß im Vordergrund“, erzählt Sieber. Auf die Frage, ob mit diesem Fokus auf Spaß und Freude eine Wettbewerbsleistung möglich ist, antwortet der Tanzlehrer: „Ja, definitiv!“ Laut Sieber gibt es einen „inneren Schweinehund“, der den Kindern sagt, dass sie besser als ihre Freunde sein sollen.

Monika Bäumle besucht die 13. Überlinger Kinderolympiade mit ihrer Tochter neunjährigen Tochter Flora. Die Neunjährige hat keine ...
Monika Bäumle besucht die 13. Überlinger Kinderolympiade mit ihrer Tochter neunjährigen Tochter Flora. Die Neunjährige hat keine Lieblingsstation. „Ich finde alle toll“, sagt sie. | Bild: Natan Pawluczuk

Auch laut Monika Bäumle aus Überlingen ist der Leistungsgedanke in den Köpfen der Kinder eingeprägt. „Sie bewegen sich, sie haben Freude an Bewegung“, sagt sie. Die Überlingen ist mit ihrer neunjährigen Tochter Flora bei der Kinderolympiade. Das Mutter-Tochter-Duo steht bei einem Stand am Landungsplatz, bei dem die Kinder in kürzester Zeit versuchen sollen, Ringe von einem Eimer in einen anderen zu befördern. Flora macht zum dritten Mal bei der Kinderolympiade mit. „Flora hat Freude an der Kinderolympiade und wollte unbedingt mitmachen“, erklärt Monika Bäumle. Bei der Station am Landungsplatz hat Flora elf Stationen hinter sich. Eine Lieblingsstation habe die Neunjährige allerdings nicht. „Ich finde alle toll“, sagt sie. Auch in ihrer Freizeit treibt Flora Bäumle Sport: „Handball und Klettern“, erzählt Flora. Auf die Frage, ob sie sich nach der Kinderolympiade überlege, noch eine Sportart anzufangen, sagt die Neunjährige: „Ich habe so viel zu tun!“

Christian Neudel (rechts) ist Vereinsvorsitzender von Die Umarmung. Mit seiner Frau Marja Neudel (links) setzt er sich in diesem Verein ...
Christian Neudel (rechts) ist Vereinsvorsitzender von Die Umarmung. Mit seiner Frau Marja Neudel (links) setzt er sich in diesem Verein „gegen Mobbing“, für „mehr Bewegung bei Kindern“ ein und unterstützt Kindertalente. | Bild: Natan Pawluczuk

Auch der Verein Die Umarmung aus Unteruhldingen hat einen Stand bei der Kinderolympiade. Bei dem Stand können Kinder ihre Weitsprung-Fähigkeiten verbessern. „Wir setzen uns für Kinder ein“, erzählt Marja Neudel über die Arbeit des Vereins. Der Verein setze sich „gegen Mobbing“ ein, für „mehr Bewegung bei Kindern“ und unterstütze Kindertalente, wie Neudel erklärt. Ihr Mann Christian Neudel, Vorsitzende des Vereins, sagt dazu: „Bei der Bewegung geht es darum, dass man Kinder mehr in die Bewegung bekommt, aufgrund dieser Geschichte heute mit den PlayStation etc.“ Eine der „Säulen des Vereins“ sei auch die Talentsuche, wie der Vereinsvorsitzende erklärt. „Talentsuche in dem Sinne, dass Kindertalente viele da sind, aber dass unsere Talentsichtung in dem kleinen Alter gar nicht ausgeprägt sind“, erzählt Neudel. Gründe dafür seien zum Beispiel „Eltern, die keine Zeit haben“ oder Familien mit finanziellen Schwierigkeiten, erklärt Neudel.

Veranstalter Dufner ist zufrieden

Laut Markus Dufner, Inhaber des MCD Sportmarketing, das die Kinderolympiade organisiert, fällt die Bilanz dieses Jahr positiv aus. Mit 20 Stationen habe man dieses Jahr einen Rekord gebrochen, wie Dufner erklärt. „Früher waren es um die 18 Stationen“, erklärt er. Knapp 400 Kinder von sechs bis zwölf Jahren waren diesmal bei der Kinderolympiade dabei. Weitere 100 Kinder unter sechs Jahren besuchten verschiedene Stationen.

Trotz des Regens am Vormittag kamen laut Dufner von 10 bis 12 Uhr schon die ersten 200 angemeldeten Kinder bei den Stationen vorbei. Über den Regen sagt Dufner: „Das Spannende ist, dass es den Kindern nichts ausmacht.“ Die zwei Stunden Regen seien „schnell vergessen“ gewesen, erklärt Dufner. Die Kinderolympiade findet seit 2011 jedes Jahr statt, mit einer coronabedingten Pause im Jahre 2020.

Die Sparkasse Bodensee unterstützt die Veranstaltung als Hauptsponsor, der SÜDKURIER ist als Medienpartner mit an Bord.