OB Jan Zeitler hob bei der Eröffnung den „ambitionierten Zeitplan“ und die gute Koordination der Gewerke hervor. Sein Dank richtete sich auch an Roland Wehinger vom Architekturbüro Kaufmann und Partner aus Schwarzach in Vorarlberg. „Er hat nicht nur einen überzeugenden Wettbewerbsentwurf abgeliefert, sondern die Qualität der Architektur bis ins Detail fortgeführt“, sagte Zeitler.

Der Neubau auf dem Landesgartenschaugelände ist komplett aus Holz, das Flachdach wird begrünt. „Ich bin froh, dass sich der Bau mit den Materialien so gut in diesen landschaftlich sensiblen Bereich einpasst“, ergänzte Zeitler. Das Gastrogebäude steht nah an der Grenze des Geländes und damit zwischen Seeufer und Molassefelsen. Eines der Kriterien für den Zuschlag war ein möglichst geringer Bodenverbrauch.

Um den schlichten Quader läuft eine Terrasse sowie eine Metallkonstruktion mit einem Stahlgeflecht. Daran sollen ab der ersten Etage Rankpflanzen hochwachsen und für natürlichen Sonnenschutz sorgen. Sie wurden in der Stadtgärtnerei vorgezogen und am Vortag der Eröffnung eingesetzt. Auch innen sind die Handwerker noch aktiv, aber die wesentlichen Arbeiten sind abgeschlossen.
Der große Raum im Erdgeschoss lässt sich durch eine Schiebetür teilen. Es dominieren die Materialien Glas zur Seeseite und das helle Holz der Weißtanne an den Wänden. Hier wird sich von April bis Oktober der Bodenseekreis bei der Landesgartenschau präsentieren, Veranstaltungen organisieren und Künstlern aus der Region eine Plattform bieten.

Voraussichtlich Anfang 2021 eröffnet der Pächter Megusta Überlingen GmbH dann die Gastronomie, die ein Anziehungspunkt im Westen der Stadt werden soll. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Ihringen und war als Caterer bei der Landesgartenschau in Lahr im Einsatz. Die in der Mitte des Gebäudes liegende Küche ist bereits mit allen Anschlüssen versehen, die Einrichtung folgt mit Übernahme des Pächters. Der wird auch den kleinen Kiosk betreiben.
Der Raum mit dem großen Schiebefenster liegt gegenüber vom Spielplatz. „Unser Ziel war es, dass das Gebäude einen möglichst flexiblen Betrieb ermöglicht“, erläutert Roland Leitner, Geschäftsführer der Landesgartenschau 2020 GmbH. Zu diesen Funktionen gehören auch der Raum für die Taucher auf der Rückseite sowie die Toiletten, die ganzjährig und unabhängig von den Öffnungszeiten der Gastronomie nutzbar sind.
In der ersten Etage, die über zwei Treppenhäuser und einen Fahrstuhl erreichbar ist, sind die Toiletten, die Sozialräume der Beschäftigten sowie Büro- und Technikräume untergebracht. Von hier gelangt man auch auf die große Terrasse, auf die man auch über eine Wendeltreppe direkt vom Park kommt.
550 000 Euro mehr als geplant
Die Baukosten für das Gastronomiegebäude belaufen sich auf 3,6 Millionen Euro. Das sind 550 000 Euro mehr, als vor einem Jahr kalkuliert. Als Grund für die Steigerung gibt Roland Leitner den straffen Zeitplan sowie die boomende Konjunktur im Baugewerbe an. Teilweise hätten sie nur zwischen zwei Bietern auswählen können. Der Landkreis beteiligt sich mit 300 000 Euro, die Leitner aber mehr als Zuschuss für den Ausstellungspavillon, denn als Baukostenbeitrag verstanden wissen will.